Die Schiedskommission des belgischen Fußball-Verbandes hat es wieder Mal geschafft, für Schlagzeilen zu sorgen. Fünf Tage vor dem Saisonende hat die Kammer im Falle "Jeffrey Rentmeister" der Beschwerde Geels, Lommels, Patro Eisdens und White Star Brüssels stattgegeben.
Der RFC Seraing wurde Mitte September von der FIFA-Disziplinarkommission sanktioniert. Seraing wurde ein nationales und internationales Transferverbot auferlegt. Wenige Tage nach dieser Entscheidung verpflichtete der Verein den bis dahin vereinslosen Jeffrey Rentmeister, der zuvor noch bei White Star Brüssel aktiv war.
Die Klage der besagten Vereine war sicherlich berechtigt. Aber die Frage darf erlaubt sein, warum die Entscheidungsfindung beim Verband 18 Spieltage in Anspruch genommen hat und ausgerechnet fünf Tage vor dem letzten Spieltag verkündet wird.
Verlierer sind in dem Fall alle Parteien. White Star, die als lachender Dritter jetzt mehr denn je die Chance haben, sich zum Meister der 2. Division krönen zu können, eventuell aber an der Lizenzvergabe zu scheitern.
Die AS Eupen und der FC Antwerp: Beide Vereine haben sich auf das "Finale" am kommenden Samstagabend gefreut, um die Meisterfrage auf dem Platz zu klären. Nun hat dieses "Finale" an Stellenwert verloren und die Stimmung auf und neben dem Platz wird sicher eine ganz andere sein.
Der Verband, der mit seiner überraschenden Entscheidung auf allen Seiten für Kopfschütteln sorgt. Der Verband sollte sich ohnehin einmal in Frage stellen. Die Entscheidung von Dienstag ist bei weitem kein Einzelfall, sondern reiht sich nahtlos in eine Liste kurioser Entscheidungen der letzten Jahre ein. Es reicht nicht nur, sich im Glanz der aufstrebenden Nationalmannschaft zu suhlen.
Klare Linien, klare Entscheidungsfindung würden dem Sammelsurium in der belgischen Fußballwelt sicher ganz gut tun.
Der größte Verlierer ist aber sicher wieder der Fußballsport im Allgemeinen, denn die Entscheidung, auch wenn sie noch nicht rechtskräftig ist, wurde am Schreibtisch gefällt und nicht sportlich auf dem Platz.
Die Wahrheit liegt auf dem Platz und dort soll sie auch bleiben.
Christophe Ramjoie
Quelle Gazet van Antwerpen:
Laut Rechtsanwalt Jorgen Van Laer , Rechtsberater von Fußballvereinen, gibt es Präzedenzfälle, was der AS - Rechtsbeistand mit Sicherheit weiß. Er hat die Entscheidung der Schiedskommission gelesen und stellt fest, dass darin keine Rechnung getragen wurde mit einer Entscheidung aus 2013, ebenfalls in der 2. Division zwischen Oudenaarde und Woluwe (Vorgängerverein WS - siehe da). Ein Spieler von Woluwe war nicht spielberechtigt. Es erfolgte die gleiche Entscheidung wie jetzt. Das benachteiligte Heist erhielt beim Einspruch recht. Es wurde entscheiden, dass Punkte beim fehlerhaften Verein abgezogen werden konnten, aber dass der andere Verein keine Zusatzpunkte zugesprochen bekam.
Ausserdem konnte die Union mal Recht erhalten, weil der Verband nachlässig in der Spielberechtigung eines Spielers war.
In der Schiedskommission sitzen 2 neue Leute, die diese Entscheidungen nicht kennen. Wo sind wir denn? Sicherlich amateurhaft. Blatter, Platini, Beckenbauer udn Infantino lassen grüssen.
Samstag m.A also das Aufstiegsspiel.
Ich denke, die AS geht den richtigen Weg. Realistisch und mit klarem Verstand die Sache und die Umstände zu realisieren und dann versuchen, die zuständige Gerichtsbarkeit mit Fakten zu konfrontieren.
Polemisieren bringt zum jetzigen Zeitpunkt nichts und überzeugt weder Gerichte noch Richter.
Es ist ein erbärmliches Armutszeugnis was die Führungsriege des belgische Fussballbundes im Moment abgibt.
Das Urteil ist jetzt zum Glück auf dem Platz gefallen. Also war die ganze Aufregung umsonst! Und die Moral von der Geschichte? Mit Geld schafft man keinen Aufstieg! Gut so!