Besser hätte das Pukkelpop-Festival in Hasselt wohl gar nicht beginnen können. Am Donnerstag, dem ersten Festivaltag, zeigte sich das Wetter schon morgens von seiner besten Seite: volle Sonne und kaum ein Wölkchen, das den strahlend blauen Himmel trüben könnte.
Riesige Opening-Party am Mittwoch
Wirklich los ging es aber eigentlich schon am Mittwoch. Zum 30. Geburtstag von Pukkelpop hatten die Veranstalter nämlich schon für den Tag vor dem eigentlichen Festivalbeginn ein wirklich reichhaltiges Programm zusammengestellt. In gleich drei Zelten - dem Boiler Room, der Dance Hall und dem Castello - gab es von fünf Uhr nachmittags bis in die Nacht hinein beste musikalische Unterhaltung. Aus der traditionellen Opening-Party, die jedes Jahr mittwochs im Boiler Room stattfindet, ist in diesem Jahr quasi ein zusätzlicher Festivaltag geworden. Knapp 20 Künstler gab es am Mittwoch schon zu bestaunen, darunter große Namen der Electro-Szene, zum Beispiel 2manyDJs. Einen perfekten Einstieg ins Festival haben die Veranstalter da wirklich organisiert.
Rock-Titanen und Techno-Giganten: Geburtstagsgäste am Donnerstag
Am Donnerstag ist Pukkelpop aber dann erst richtig gestartet und zum Auftakt des Festivals wird natürlich auch einiges geboten. Das Line-Up vom Donnerstag ist sicher eins von den stärksten. Auf der Mainstage gab es im frühen Nachmittag zum Beispiel schon The Last Internationale zu sehen oder auch Echosmith, eine US-Pop-Band, die unter anderem für ihren Titel "Cool Kids" bekannt ist. Auch John Coffey und Feder sind schon aufgetreten und in der Dancehall hat gegen Mittag zum Beispiel schon Shameboy aufgelegt.
Absolutes Highlight dürfte am Abend der Auftritt von Linkin Park auf der Mainstage werden. Die Veranstalter sind wirklich sehr stolz darauf, dass sie die Band verpflichten konnten. Linkin Park hat nämlich wirklich eine sehr treue Fangemeinde und die bombardiert die Festival-Organisatoren schon seit Jahren mit Mails, Facebook- und Twitternachrichten, in denen darum gebeten wird, die Band nach Pukkelpop zu holen. Und jetzt zum 30. Geburtstag von Pukkelpop wurden die Bitten erhört. Weiteres Highlight dürfte aber auch der Auftritt von Limp Bizkit werden. Die treten ebenfalls am Abend auf der Mainstage auf und haben wohl nicht weniger Fans als Linkin Park, denn die Nu-Metal-Band aus Florida steht nun auch schon seit mehr als zwanzig Jahren auf der Bühne und ist einst durch Hits wie ´Rollin, rollin, rollin´ weltberühmt geworden.
Und dann stehen halt noch jeden Menge andere Künstler auf dem Programm, unter anderem grandiose Djs, die am Donnerstag noch bis in die Nacht hinein auflegen werden, zum Beispiel Mr. Oizo, der vor Jahren mit "Flat Beat" einen Megaerfolg landete, oder auch Boys Noize. Der aus Berlin stammende DJ, der mit bürgerlichem Namen Alex Rhida heißt, ist schon vom Rollig Stone Magazine unter die Top 10 "Djs who ruled the World" gewählt worden. Und dass sich seine Auftritte wirklich lohnen dafür spricht nicht zuletzt auch die Tatsache, dass Pukkelpop ihn jetzt schon zum fünften Mal engagiert hat. Genauso wie Pukkelpop feiert übrigens auch Alex Rhida in diesem Jahr ein Jubiläum, nämlich das zehnjährige Bestehen seines Labels Boys Noize Records.
Aber die acht Bühnen sind ja quasi den ganzen Tag durchgehend besetzt und so lässt sich hier wirklich nur eine kleine Auswahl nennen.
Ostbelgische Präsens auf Camping B
Zum richtigen Festival-Erlebnis gehört natürlich auch das Campen. Mit wildfremden Leuten Zelt an Zelt hocken, Toiletten und Duschen miteinander teilen und so weiter - das ist sicher nicht jedermanns Sache, gehört aber einfach dazu und hat obendrein den Vorteil, dass man viele neue Leute kennen lernt. Die erste Nacht im Zelt war auf jeden Fall auch ganz ok. Sie war allerdings auch sehr kurz, denn bei der Hitze, hält man es früh morgens schon nicht mehr im Zelt aus.
Es gibt wie immer beim Pukkelpop zwei verschiedene Campings, nämlich A und B. Camping A befindet sich wirklich direkt gegenüber vom Festivalgelände, was von der Lage her sehr praktisch ist. Es ist also nicht weiter verwunderlich, dass Camping A immer ziemlich schnell "ausgebucht" ist. Camping B hingegen ist ziemlich weit ab vom Schuss. Es gibt zwar Shuttlebusse, aber die sind zu Stoßzeiten gut gefüllt und lassen dann auch schon mal auf sich warten und zu Fuß braucht man ungefähr eine halbe Stunde bis zum Festivalgelände. Das ist wirklich ein Nachteil, Vorteil ist aber, dass man im Prinzip hier ganz gut versorgt ist. Abgesehen von Toiletten, Duschen, Imbissbuden, Handy-Lade-Stationen und so weiter hat Camping B nämlich sogar einen Second-Hand-Shop zu bieten. Und abgesehen von guter Stimmung findet man auf Camping B nicht zuletzt auch einige Ostbelgier, die hier ihre Zelte aufgeschlagen haben.
Melanie Ganser - Bild: Jonas Roosens (belga)