Ô-Celli - das sind acht Musiker, die alle Cello spielen. "Das Cello ist ja ein Soloinstrument, das wir im großen Orchester hören, mit Violinen, mit Bratschen, Kontrabass, den Bläsern, Percussion, und so weiter. Aber diese Cellisten haben vor gut zehn Jahren mal gesagt 'Lasst uns doch ein Oktett gründen'", erzählt Hans Reul, der künstlerische Leiter des Ostbelgienfestivals. "Acht Cellisten, und das klappt wunderbar, denn das Cello ist ja wohl das Streichinstrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt." Und es hat einen ganz wunderbaren Klang, der sowohl die Tiefen als auch die Höhen umfasst und dadurch ein unglaublich vielseitiges Klangbild erzeugen kann.
Dabei sind die acht Cellisten keineswegs Unbekannte in Ostbelgien. "Wir haben vom Ostbelgienfestival auch schon vor einigen Jahren, vor acht Jahren glaube ich, ein Konzert mit Ô-Celli veranstaltet und seitdem sind diese Musiker ständig unterwegs", erinnert sich Hans Reul.
Wann immer es geht, treten die acht Cellisten nicht nur in ganz Belgien, sondern in ganz Europa und auch in den USA auf. Das Ensemble setzt sich aus sehr unterschiedlichen Musikern zusammen, die eine Sache eint: die Liebe zum Cello und zur Musik ganz allgemein, weiß Hans Reul. "Das sind Musiker, die zum größten Teil aus Belgien stammen. Die meisten spielen übrigens im Sinfonieorchester der Brüsseler Oper La Monnaie. Aber es sind auch Musiker dabei, die bei den Lütticher Philharmonikern spielen. Es sind andere dabei, die in Paris als Kammermusiker tätig sind. Es ist einer dabei, der in Deutschland eine Professur hat."
Entsprechend bunt ist auch das Programm - andererseits auch wieder nicht, "denn es ist konzentriert auf amerikanische Musik." Da werden sie eine Reise unternehmen, die von George Gershwins "Porgy and Bess" mit dem Klassiker "Summertime" zu Leonard Bernsteins "West Side Story" führt. Es gibt aber auch ein Werk eines belgischen Komponisten: "Harald Noben, der im Moment unglaublich gefragt ist, der zum Beispiel jetzt eine Oper schreibt für die Brüsseler Oper La Monnaie, der ein Stück geschrieben hat, das Bezug nimmt zu Amerika."
Weiter stehen Stücke des berühmten Jazzmusikers Duke Ellington auf dem Programm, in der Bearbeitung von Michel Herr, einem belgischen Musiker. "Es gibt aber auch Musik eines Mexikaners, nämlich 'Ein wunderbarer Tanz' von Marquez."
Das Konzert findet am Freitag, dem 22. April ab 20:00 Uhr im Eupener Jünglingshaus statt. Es empfiehlt sich, vorab Karten auf der Internetseite des Ostbelgienfestivals zu bestellen. Karten gibt es auch beim KultKom in der Kirchstraße.
Das Ostbelgienfestival veranstaltet dieses Konzert gemeinsam mit KultKom, denn beide Kulturveranstalter feiern einen runden Geburtstag: das Kulturelle Komitee wird 50 Jahre alt und das Ostbelgienfestival feiert seine 30. Saison.
Ausblick auf weitere Programm-Highlights
Am 28. April ist das Ostbelgienfestival in St. Vith zu Gast, dann mit einem Konzert der Lütticher Philharmoniker, die zu den Stammorchestern des Festivals zählen. Sie werden Werke von Saint-Saëns und Khatchaturian präsentieren.
Und dann ist da noch der Auftritt eines jungen, vielversprechenden Geigers: "Marc Bouchkov ist sein Name. Er ist Preisträger des Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau: Im Jahre 2019 hat er dort den zweiten Preis gewinnen können. Das ist schon eine enorme Leistung." Übrigens trat Bouchkov vor einigen Jahren auch beim Concours Reine Elisabeth an und schaffte es unter die Finalisten.
lo/sh