Fünfzehn Konzerte an drei Tagen, nach denen nur noch ein Urteil möglich ist: Belgische Musik ist facettenreich. Das weiß auch Lorenzo Carola, Direktor des "Forum des Compositeurs" und künstlerischer Leiter der Belgian Music Days. "Wir wollen Diversität anbieten. Weil es sehr wichtig für uns ist, das ganze Panorama dem Publikum vorzustellen. Aber auch vorzustellen, wie aktiv die zeitgenössische Musik und die Ensembles in Belgien sind."
Als Gastgeber für die bereits dritte Ausgabe der Belgian Music Days fungierte Ostbelgien Festival. Und auch ihr künstlerischer Leiter, Hans Reul, zeigt sich zum Abschluss der drei Tage mehr als zufrieden. "Am wichtigsten ist wohl zu sehen und zu hören, wie spannend belgische Musik sein kann, über die ganzen Jahrhunderte."
"Welche großen Komponisten wir in der Geschichte gehabt haben und welche interessanten Komponisten wir auch heute haben und dass wir Interpreten haben, die dies wiedergeben und aufführen können. Denn es waren ja ausschließlich belgische Künstler, die wir hier präsentiert haben. Und das war für mich doch ein sehr schönes Erlebnis an diesen drei Tagen."
Drei Tage, die drei Jahrhunderte belgischer Musikgeschichte zusammenfassten. Was beim Publikum angekommen ist. "Nach den Konzerten ist immer diskutiert worden - teils mit den Musikern, teils unter den Gästen", beschreibt Reul.
"Da ist schon interessant zu sehen, wie unterschiedlich das Programm aufgefasst worden ist. Der eine liebte ein Konzert, den anderen sprach es weniger an. Aber das ist ja das Interessante bei einem solchen Festival, dass man eine unterschiedliche Bandbreite anbieten kann und die dann auch unterschiedlich aufgenommen werden kann."
Auch von ostbelgischer Seite wurde das Programm bereichert. Die Musiker und Komponisten Gerhard Sporken, Michael Schneider, Christian Klinkenberg, Wolfgang Delnui und Paul Pankert standen ebenfalls auf dem Programm. Die drei letzteren durften das Festival abschließen.
Ihre zeitgenössischen Kompositionen, zusammengefasst als Triptychon, wurden am Sonntagabend uraufgeführt. "Das ist natürlich für uns eine ganz besondere Freude als KL-EX. Wir sind ja die Vereinigung Klang-Experimente mit Christian Klinkenberg und Wolfgang Delnui zusammen. Wir haben ein gemeinsames Projekt gestartet, mit Video und dem Bläserquintett Styx. Und das ist hier in Eupen für uns eine ganz tolle Sache", so Paul Pankert.
In der Klassikzeit am 22. März geht BRF-Musikredakteur Patrick Lemmens auf die uraufgeführten Werke von Wolfgang Delnui, Christian Klinkenberg und Paul Pankert ein. Zur Seite der Sendung ...
Andreas Lejeune