Im vorigen Jahr hätte der Concours Reine Elisabeth turnusgemäß für Klavier stattfinden sollen, aber die Organisatoren reagierten damals schnell auf die Coronavirus-Pandemie und verlegten den Klavierwettstreit auf dieses Jahr. Sie hatten die Hoffnung, dass Corona 2021 kein Thema mehr sein würde.
Jetzt musste man in Brüssel wieder nach einer Alternative suchen und der Wettbewerb wird vom 3. bis 29. Mai nach neuen Regeln stattfinden.
Zwölf Kandidaten ins Halbfinale
Die 74 Kandidaten, die im vorigen Jahr zur ersten öffentlichen Runde zugelassen waren, sind auch diesmal eingeladen ab Montag, dem 3. Mai im Kulturzentrum Flagey diese Runde zu bestreiten. Jede Pianistin und jeder Pianist muss ein Solo-Programm von 25 Minuten präsentieren, das sowohl eine Sonate der Klassik als auch Etüden der Romantik oder Moderne umfassen muss. Dies ist auch in den anderen Jahren der Fall gewesen. Aber diesmal werden nicht wie sonst üblich 24 sondern nur zwölf Kandidaten ins Halbfinale einziehen, das vom 10. bis 15. Mai wieder in Flagey stattfinden wird.
Dies ist den sanitären Vorgaben geschuldet. In den letzten Jahren war es üblich, dass jeder Halbfinalist an zwei Tagen auftreten musste, einmal in Begleitung des Orchestre Royal de Chambre de Wallonie mit einem Mozart-Klavierkonzert und an einem anderen Tag mit einem Solo-Rezital. Jetzt muss dies in direkter Folge geschehen. Das heißt im Nachmittag spielt ein Kandidat sein gesamtes Programm und am Abend dann der nächste Kandidat. Somit können an sechs Tagen nur zwölf Halbfinalisten teilnehmen.
Sechs Finalisten
Demzufolge bleiben sechs Finalisten übrig, die dann nach der Woche der Vorbereitung vom 24. bis 29. Mai begleitet vom Belgian National Orchestra das Pflichtwerk und ein Konzert ihrer Wahl im Palais des Beaux-Arts spielen werden.
Diese Änderungen des Reglements haben zum Ziel, einen für alle Teilnehmer sicheren Wettbewerb durchzuführen und dabei auch weiterhin den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden.
Wie und ob überhaupt Publikum zu den einzelnen Runden im Saal zugelassen sein wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Hier kann niemand eine Prognose wagen. Sicher ist aber, dass die belgischen Rundfunk- und Fernsehanstalten RTBF und VRT den ganzen Wettbewerb live oder zeitversetzt übertragen werden.
Hans Reul