Die Welt zu Gast in Eupen: Im September trifft das wieder ziemlich gut zu. Dann nämlich findet das Meakusma-Festival statt -zum vierten Mal schon und es ist kein Geheimtipp mehr in der Festivalszene. Für gute, abwechslungsreiche, spannende und experimentelle Musik kommen die Menschen aus allen Teilen der Welt nach Eupen.
Aber es gibt nicht nur Musik, erklärt David Langela von Meakusma. "Das Festival ist schon sehr fordernd. Geht man dann in die Stadt, hat man da auch wieder Input - und manchmal kann man dann einfach nicht mehr Neues aufnehmen. Dann kann man mal raus in die Natur, zum Beispiel mit dem Audioguide, der einen durch die Ettersten-Wiesen führt. Oder man schaut sich eine Installation in der Natur an, wir bespielen ja mehrere Orte.“
Drei Trage abtauchen in eine andere Welt, in eine Welt voller Künstler, die das lieben, was sie machen. Und oft sind es Künstler, die auf den gängigen Sommer-Festivals so gar keine Rolle spielen, die beim Meakusma-Festival glänzen können.
"Wir haben immer das Gefühl, dass wir richtig große Namen dabei haben, gleichzeitig kommt aber das Feedback, dass man da ja keinen von kennt. Für uns ist eben Bekanntheit kein Merkmal von Qualität. Die Künstler, die wir hier haben, sind ausnahmslos Künstler, von denen wir überzeugt sind", sagt Langela.
Der DJ Ben Ufo wird zum Programm gehören, genauso wie Roy Montgomery&Grouper. Letztere treten in der Kirche auf. Auch der New Yorker Künstler und Komponist Charlemagne Palestine wird zur vierten Auflage des Meakusma-Festivals anreisen, genauso wie Schlagzeuger Chris Cornsano. "Das ist ein Schlagzeuger, der aus der freien Impro-Szene kommt. Der hat auch schon mit Björk gespielt. Der spielt nicht nur abstrakt. Das ist sehr energiegeladen, sehr überwältigend."
In der Musikwelt geht es um Kontakte - diese haben oder nicht, ist oft entscheidend. Meakusma machen sich deshalb regelmäßig auf den Weg ins Ausland, um neue Künstler zu suchen und zu finden, denn so international das Publikum auch ist, so multi-kulti sind auch die Künstler.
"Wir bekommen sehr viele Sachen angeboten, weil die Künstler Lust haben, auf dem Festival zu spielen. Dann muss das aber auch passen vom Timing und anderen Faktoren. Ganz viele Sachen werden angegangen, die am Ende nicht passen. Manche Sachen müssen wir auch auf das nächste Jahr verschieben. Das Netzwerk ist mittlerweile so groß, dass wir ständig genug interessante Künstler am Start haben, sagt Langela. Nach Veranstaltungen in New York geht es noch diesen Monat für Meakusma für drei Events nach Japan. Auch dort wird "genetworked".
Beim Festival in Eupen werden zwischen 80 und 100 Künstler dabei sein. Das Programm steht noch nicht ganz fest, weitere Namen und Programmpunkte werden voraussichtlich im Juni bekanntgegeben.
Lena Orban