So umfangreich und abwechslungsreich war noch keine Spielzeit der Monnaie seit Peter De Caluwe vor zwölf Jahren die Leitung übernahm: zwei Uraufführungen, die drei Mozart-Da Ponte-Opern sowie Pique Dame, Les Contes d'Hoffmann, Rosenkavalier und noch einiges mehr.
Peter De Caluwes Anliegen war es bisher, den jeweiligen Spielzeiten eine thematische Überschrift zu geben, mit den Opern gesellschaftliche oder philosophische Fragen und Aspekte in einem Gesamtbild näher zu beleuchten. Jetzt geht er neue Wege, denn erstmals gibt es kein Motto, sondern er wird den sechs Jahren seines dritten Mandats als Direktor von La Monniae eine Struktur, eine Architektur geben.
Jede Saison, auch die Spielzeit 2019-2020 wird mit zwei Uraufführungen beginnen: ein Werk eines anerkannten Komponisten, diesmal Pascal Dusapin, der für die Monnaie seine "Macbeth-Sicht" vertont als "Macbeth Underworld", und drei Einakter von Benjamin Attahir nach Stücken für Marionettentheater von Maurice Maeterlinck. Nicht ohne Grund stehen diese Uraufführungen am Anfang der Saison, denn gerade neue Werke verlangen eine intensive Vorbereitungszeit.
Im Frühjahr einer jeden Saison, diesmal vom 18. Februar bis 28. März wird es in den nächsten Jahren eine Trilogie geben. Naheliegend ist es da mit den drei Mozart Opern nach Libretti von Lorenzo da Ponte zu starten: Le Nozze di Figaro, Don Giovanni und Cosi fan tutte. Drei Titel, die an sich schon Garanten für ebenso unterhaltsames wie nachdenklich stimmendes Musiktheater sind, denn es werden hier immer noch aktuelle gesellschaftliche Themen behandelt. Ein einziges Produktionsteam "Clarac-Deloeuil le lab" und insgesamt 13 Sänger werden die drei Opern auf die Bühne bringen. Dabei werden die drei Opern als Gesamtkonzept verstanden. Es verspricht eine neue Sicht auf Mozarts Trilogie zu werden.
Außerdem stehen mit Jacques Offenbachs "Les Contes d'Hoffmann", Peter Tschaikowskys "Pique Dame" und Richard Strauss "Rosenkavalier" drei absolute Hits des Opernrepertoires auf dem Programm. Eine weitere Entdeckung oder ebenfalls Uraufführung wird "Moniuszko in Paris" sein.
Neben den Opern gibt es natürlich auch Liederabende, Kammermusik, Ballett und Symphoniekonzerte. Chefdirigent Alain Altinoglu wird nicht nur drei Opern sondern sämtliche Symphonischen Konzerte leiten. Damit ist er in der Spielzeit sehr präsent und dies tut dem Orchester gewiss gut. Denn seit Altinoglu dem Orchester als des Musikalischer Leiter vorsteht, konnte das Orchester der Monnaie wieder zur Höchstform zurückfinden.
Hans Reul