Fehlinformationen sind nicht erst mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Guttenberg entstanden, doch damit konnten sie erstmals so richtig verbreitet werden.
Seit es Zeitungen gibt, werden diese der Lüge bezichtigt. Und zu Beginn war das auch nicht gänzlich an den Haaren herbei gezogen. Denn Zeitungen wurden damals von Druckern gefüllt, nicht von Journalisten. Und auch der ein oder andere heutige Journalist legt mehr Wert auf einen reißerischen Titel, als auf die dazugehörige Recherche.
Damals schon sollte die Meinung an den Mann. Wirtschaftliche oder politische Motive waren damals wie heute die Antreiber, der technische Fortschritt der Multiplikator. "Wir haben etliche technische Innovationen, vor allen Dingen im 19. Jahrhundert, die die Zeitung zum Massenmedium machte. Wir haben später das Radio. Und alle diese Erfindungen trugen dazu bei, dass immer mehr Nachrichten immer schneller und weiter verbreitet werden konnten", erklärt sagt Andreas Düspohl, der Leiter des IZM Aachen.
"Und heutzutage in der digitalen Welt haben wir natürlich eine exponentielle Vergrößerung. Mit jedem neuen Internetmedium, das entsteht, mit KI, mit Trollen, mit Bots usw. werden immer mehr Nachrichten erzeugt. Wir sind sozusagen dann einem stetigen Bombardement von Nachrichten aus allen Richtungen ausgesetzt."
Ob Münchhausen oder der journalistische Eiertanz - die Ausstellung ermöglicht einen Blick in die Geschichte der Berichterstattung. Wie wurde damals informiert? Was waren die Themen? Wer hatte Interesse an welcher Information? Und wie wurde die Information schlussendlich transportiert?
Fragen, die sich auch heute noch stellen. Dazu kommt die schiere Menge an Informationen, die heutzutage auf die Menschen eindrischt. Soziale Medien haben alles intensiviert. Als nächstes kommt dann die Künstliche Intelligenz als Faktor hinzu. Wir werden lernen müssen, damit umzugehen.
Christoph Heeren