1902 war in Eupen ein städtischer Schlachthof in Betrieb genommen worden, aus sanitären Gründen, denn das Schlachten in den Metzgereien war problematisch.
Der imposante Bau im preußischen Industriestil wird 2015 zum Kulturhaus.
Der 1990 eröffnete neue städtische Schlachthof in der Industriezone erfüllt nicht die hochgesteckten Erwartungen des BSK. Er steht in der Kritik von Umweltschützern und der politischen Opposition. 1999 beginnt die Zusammenarbeit mit der türkischen Aytac. 2014 wird sie beendet, nach Problemen mit Mietzahlungen, Ermittlungen der Umweltpolizei, Protesten von Tierschützern und Konkursen von Subunternehmern. Gleichzeitig endet für die Stadt das Kapitel "Schlachthof".
Als 1999 die Aytec-Deutschland ihr Interesse zeigt, dort im großen Stil zu schächten, sind Tierfreunde alarmiert.
Frederik Schunck
Ein interessanter Beitrag, der einmal mehr aufzeigt, wie die Gesellschaft sich im Laufe der Jahre verändert hat, auch was ihre Einstellung zum Tierschutz betrifft. Tatsächlich sollte es noch weitere 20 Jahre dauern, bis dass die Parlamente Flanderns und der Wallonie quasi einstimmig das betäubungslose Schächten in Schlachthöfen verbieten. In Brüssel-Hauptstadt wird diese Entscheidung leider immer noch vor sich hergeschoben.