Er sticht gleich mehrfach ins Auge: Mao Zedong, chinesischer Staatschef, Ikone des Kommunismus, verantwortlich für zig Millionen Tote. Er taucht immer wieder in der Ausstellung mit dem Titel 'Überall' auf - auch der badende Mao, verknüpft mit dem versenkten Bugatti im Lago Maggiore als Zeichen eines Kapitalismus, der ein Prachtauto lieber verschwinden lässt, als die Einfuhrzollgebühr zu zahlen.
Ist es eine versteckte Botschaft, eine Gesellschaftskritik oder doch nur ein Spiel mit Kontrasten? Was will uns der Künstler Eric Peters sagen? "Der Künstler will überhaupt nichts mit der Ausstellung sagen. Es ist ganz einfach so: Alles, was ich in Wort fassen kann, brauche ich nicht zu malen", erklärt Eric Peters. "Es geht darum, was die Bilder in Ihnen erzeugen." Es gibt keinen Plan, sagt Peters. Ein Künstler, der eine Botschaft in den Vordergrund stellen möchte, könne nicht frei arbeiten.
Peters ist leidenschaftlicher Maler. Fasziniert vom Licht und seine Wirkung. Dabei bedient er sich fleißig bei den alten und neuen Ikonen der Zeit- und Fotografiegeschichte. Von Mao bis Putin, von Joseph Beuys über Woody Allen. "Ich stelle die Ikone in einem bestimmt Licht dar, in einer bestimmten Art und Weise. Die Abbildungen sind nie so, wie Sie sie kennen."
Durch Bildüberlagerung verzerrt Peters seine Bilder - gewollte Störmomente. Man glaubt, eine 3D-Brille zu brauchen. Das sei eine Einladung das Hinschauen wieder zu lernen, sagt Ikob-Direktor Frank-Thorsten Moll. "In der Ausstellung gibt es Bilder von verschiedenen Persönlichkeiten, die wir alle kennen. Wir haben alle eine feste Meinung über diese Menschen."
"Aber was wissen wir eigentlich von denen? Und warum denken wir, dass wir etwas von ihnen wissen? Weil wir jeden Tag Bilder von ihnen sehen", erklärt Moll. "Von Putin glauben wir aktuell, alles zu wissen, und denken: Er ist böse. Aber warum denken wir das? Wenn wir über die Bilder nachdenken, kommen wir manchmal der Wahrheit näher, als wenn wir über die Texte nachdenken."
Eric Peters ist ein produktiver Künstler, der im handwerklichen Sinn gut malen kann. Man kann sich einfach an der Materialität der Farben oder Oberflächen erfreuen. Wem das als Vergnügen nicht reicht, der kann weiter suchen. Finden wird man immer wieder einen Buddha. "Er taucht immer wieder auf. Warum das so ist, weiß ich nicht", sagt Eric Peters.
Die Bilderausstellung mit dem Titel 'Überall' zeigt die neuesten Werke aus den letzten vier Jahren. Die Ausstellung im Eupener Ikob-Museum für Zeitgenössische Kunst läuft vom 24. April bis zum 24. Juli.
mz/km