Ein Altar, sakrale Gemälde, hölzerne Sitzbänke - wer die Lütticher Kirche Saint-Pholien betritt, bekommt davon nichts zu sehen. Stattdessen: riesige Leinwände, bunte Projektionen und ein Raum voller VR-Brillen. Das Zauberwort lautet: immersiv.
Bei immersiven Ausstellungen verschmilzt die Kunst mit modernster Technologie, so zum Beispiel im Herzstück der Ausstellung über Claude Monet. Auf vier Wänden, die fast die Kirchendecke berühren, werden unterschiedliche Werke von Claude Monet projiziert. Die Projektionen bestechen durch ihre hervorragende Qualität. Während es sich die Besucher auf Strand-Stühlen gemütlich machen, betrachten sie ein Werk des französischen Künstlers nach dem anderen.
Hinter der Ausstellung steckt das belgische Unternehmen "Exhibition Hub", das weltweit aktiv ist. Geschäftsführer Hamza El Azhak weiß noch, dass sich sein Team und er sofort in die Kirche verliebt hätten, als sie sie das erste Mal betraten. "Darüber hinaus liegt die Kirche sehr zentral im Herzen der Stadt."
Im nächsten Raum befindet sich ein weiterer Hingucker: die japanische Brücke im Garten von Giverny. Es ist der Ort, an dem Claude Monet lebte und sich inspirieren ließ. Verschiedene Pflanzen schlängeln sich um das Brückengeländer. Wer die nachgebaute Brücke betritt, der schaut auf einen großen Teich, in dem Fische schwimmen. Sowohl der Teich als auch die Fische werden auf den Boden projiziert.
Auch lädt die Ausstellung die Besucher dazu ein, eine Virtual-Reality-Erfahrung zu machen. Bei dem zehnminütigen virtuellen Rundgang tritt der Betrachter in die Fußstapfen des Künstlers. In einem anderen Raum können die Besucher sein Atelier hautnah erleben. Es wurde tatsächlich nachgebaut. Projektionen oder VR-Brillen kommen nicht überall zum Einsatz.
Familien, Freunde der Kunst oder Interessierte - alle seien herzlich willkommen, so Hamza El Azhak. Es sei keine klassische Museumsausstellung. Die Besucher könnten auf eine spielerische Art und Weise etwas über Claude Monet erfahren.
Fünf Jahre lang darf das Unternehmen Exhibition Hub die Lütticher Kirche Saint-Pholien als Ausstellungsort nutzen. "Claude Monet: The Immersive Experience" wird noch bis Oktober 2024 zu sehen sein. Danach stehen weitere immersive Ausstellungen auf dem Programm.
Alle Infos zur aktuellen Ausstellung gibt es unter monetexpo.com.
Dogan Malicki