Bunte Bildschirme flackern. Mona Lisa präsentiert eine Pizza und in dem Auktionshaus Christies wird das teuerste Gemälde der Welt versteigert: für 400 Millionen US-Dollar. Der Heiland lächelt milde. Das war 2017. Seitdem gilt das Ölgemälde von Leonardo da Vinci als das teuerste Gemälde der Welt.
Und natürlich ist der Italiener der Schöpfer der Mona Lisa. Es gebe jeden Tag neue Karikaturen der Mona Lisa in den sozialen Medien und in der Presse. "Aber ist das wirklich Leonardo?", fragt Jean-Christophe Hubert, der Kurator der Ausstellung "Expo Da Vinci". Mit der Ausstellung wolle man sich auf die Suche danach machen, was Leonardo über seinen Mythos hinaus wirklich ausmache.
Nur knapp 20 Gemälde werden Leonardo da Vinci zugeschrieben. Doch allesamt sind von so hoher Qualität, dass sie die Kunstgeschichte revolutioniert haben. Weitaus umfassender sind Leonardos Schriften und Skizzen. Gezählt wurden 13.000 Seiten.
In Lüttich wird nun das Werk des Künstlers verdichtet. Die Ausstellungsmacher rund um das Team von "Europa Expo" bringen jede Menge Erfahrung mit. "Wir haben mit dem Projekt schon vor 15 Jahren begonnen. Damals hat eine erste Ausstellung in der Basilika von Koekelberg Hunderttausende Besucher angezogen. Es ist also ein Thema, welches wir gut kennen", erklärt Hubert.
"Nun haben wir einige Monate mit rund 50 Leuten an dieser neuen Ausstellung gearbeitet: mit Wissenschaftlern, mit Handwerkern und Technikern, Licht, Vitrinen und Dekorationen. Es ist ein außergewöhnliches Team."
Tatsächlich gilt "Europa Expo" als Garant für publikumsstarke Ausstellungen. Mehr als 3,5 Millionen Besucher haben die Ausstellungen "Tout Hergé", "Tutanchamun" und zuletzt "I love Japan" gesehen. Mit "Da Vinci" möchten die Macher erneut die Massen anlocken.
Die Ausstellung ist in drei Themenbereiche gegliedert: Es geht um den Künstler, den Ingenieur und um den Gastronomen Leonardo da Vinci. Leonardos Studien zur Gastronomie sind eher unbekannt. Wie soll zum Beispiel eine "perfekte Palastküche" geplant werden? Und: Welche Speisen waren in der Renaissance populär?
"Er liebte besonders Spargel, Suppen und Terrinen", weiß Kurator Hubert. Einige Lütticher Restaurants würden jetzt auch ganze "Leonardo-Menüs" anbieten - "mit Rezepten, die von Leonardo geliebte Zutaten beinhalten".
Im Rahmenprogramm zur Ausstellung gibt es zudem kulinarische Ateliers, bei denen wie in der Renaissance gekocht wird. Schulen können auf pädagogische Dossiers zurückgreifen. So begeistert Leonardo da Vinci auch mehr als 500 Jahre nach seinem Tod noch immer: Schon vor Ausstellungseröffnung wurden mehr als 6.500 Tickets verkauft.
Die Ausstellung "Expo Da Vinci" ist noch bis zum 30. Juni 2024 im Bahnhof Guillemins in Lüttich zu sehen. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite von "Europa Expo".
Simonne Doepgen