"Wir waren zu dritt in der Jury", erzählt Guesnet. Außer ihr selbst noch Béatrice Salmon vom Pariser Centre National des Arts Plastiques und Harald Krejci, Direktor des Museums der Moderne Salzburg.
Während Paris und Salzburg Städte sind, die der internationalen ohne Frage wohlklingende Namen sind, ist das mit Eupen etwas anders. Dass trotzdem die Wahl der Art Brussels auf das Ikob gefallen war, um die Kollegen aus Paris und Salzburg in ihrer Arbeit zu ergänzen, hat vielleicht zwei Gründe, mutmaßt Guesnet.
Zum einen sei dadurch ein belgischer Vertreter in der Jury gewesen. Zum anderen sei es aber auch durchaus so, dass sich das Ikob in der Kunstszene einen sehr guten Namen mache mit dem Programm, das in Eupen über die Jahre hinweg auf die Beine gestellt worden sei und weiterhin werde. Die Ausstrahlung des Ikob sei eben nicht nur national, sondern mittlerweile auch international.
"Ich glaube, dass es auch eine Art Würdigung unserer Arbeit ist", sagt Guesnet und freut sich auch darüber, dass die Jury-Beteiligung dem Ikob die Möglichkeit gibt, noch besser bekannt zu werden.
Die Zusammenarbeit mit ihren Jury-Kollegen aus Paris und Salzburg beschreibt sie als sehr kollegial. Obwohl sie auch sagt, zu Beginn etwas nervös gewesen zu sein, weil ihre beiden Jury-Kollegen "schon eine sehr viel längere Karriere zurückgelegt haben als ich", sagt Guesnet, Jahrgang 1993.
Auch die Wahl des Preisträgers sei ziemlich harmonisch verlaufen. "Wir hatten tatsächlich sehr schnell das Gefühl, dass wir eigentlich wissen, wer gewinnen soll."
Sieger wurde der kolumbianische Künstler Marcos Avila Forero, der auf der "Art Brussels" von der noch jungen Brüsseler Galerie LMNO mit einem Solo-Stand präsentiert wird. Der Künstler beschäftigt sich in seinem Schaffen mit den Anliegen kolumbianischer Kleinbauern. Zeichnungen, Fotos und Filme von ihm sind auf der Brüsseler Kunstmesse zu sehen.
Kay Wagner