Das Ikob gefüllt mit Werken seines Gründers: Francis Feidler. Gut 200 Werke lassen einen als Besucher staunen und erschlagen einen förmlich. So viel Kunst auf beiden Etagen des Ibob-Museums - das muss man erst einmal wirken lassen.
1993 hat er das Haus gegründet - inzwischen hat im Ikob ein Generationswechsel stattgefunden, auf den auch Feidler stolz schaut. Als Hauptthema seiner eigenen Ausstellung hat Feidler die "Elastikommunikation" gewählt - ein Begriff, der ihn schon lange begleitet: "Die Gesellschaft an sich, wie die funktioniert, war immer mein Thema. Das ist hochinteressant. Die Kommunikation zwischen Menschen. In wie weit ist die wichtig und in wie weit kann die Streit bringen. Dieser Streit ist das Gegenteil von Kommunikation. Kommunikation ist etwas anderes. Deshalb muss man elastische Kommunikation mal anführen. So, dass das ein Wort gibt: Elastikommunikation. Die sollte jeder beherrschen."
Ein immer wiederkehrendes Symbol in der Ausstellung ist die Spirale - ob als Gemälde oder aber als Teil von Installationen. Die Spirale ist ein Zeichen von Flexibilität, von Elastizität. Feidler bringt diese und die Kommunikation in der Ausstellung zusammen.
Andere Werke haben auf den ersten Blick eher weniger mit dem Thema der Ausstellung zu tun. Zum Beispiel eine Reihe von Landschaftsbildern, doch auch hier macht Feidler die Verbindung zur Kommunikation: "Die Kommunikation entsteht auch über einen Gedanken ,der mit Natur zu tun hat. Die meisten Menschen denken: Natur ist wunderbar und darf man als Mensch ausbeuten, egal auf welche Weise. Einige der Bilder erinnern ein bisschen an die niederländische Malerei - damals fanden die Leute es wichtig, einen Goldrahmen um ihre Bilder zu haben."
Die Ausstellung war aufgrund von Corona verschoben worden und kann jetzt endlich stattfinden. Begleitet hat sie die stellvertretende Direktorin Brenda Guesnet. Sie hat die Zusammenarbeit mit Feidler sehr geschätzt: "Es war ein absoluter Crash-Kurs in der Geschichte dieser Institution. Es hat mir einen ganz anderen Respekt gegeben für das, was das Ikob eigentlich ist. Es war eine total bereichernde Zusammenarbeit mit Francis Feidler, der ein sehr engagierter und inspirierender Künstler ist."
Der Künstler selber wird dieses Wochenende vor Ort sein und mit Besuchern ins Gespräch kommen können. Auch geführte Rundgänge mit der Direktorin werden in den nächsten Wochen organisiert. Bis zum 28. November sind Francis Feidlers Werke ausgestellt. Einen Katalog zur Ausstellung gibt es ebenfalls.
Lena Orban