Den ersten Sonntag im Monat sollten sich Kunstinteressierte ab jetzt wieder vormerken, denn sie ist zurück: die Kunstroute. Seit 2012 gibt es diesen Zusammenschluss von verschiedenen Künstlern aus der Region, ab jetzt unter dem Titel "Open Art Sunday - Kunstroute im Dreiländereck".
Coronabedingt musste auch die Kunstroute einpacken - die Zeit wurde genutzt, um die Rückkehr vorzubereiten. "Der Gründer der Kunstroute Weser-Göhl, Karl-Heinz Oedekoven, ist leider Ende letzten Jahres verstorben", erzählt Pressesprecherin Jana Rusch. "Fast zur gleichen Zeit bewegte sich die Kunstroute in den Lockdown. Das war ein deutlicher Auslöser für uns alle, zu überlegen, wie sich die Kunstroute umstrukturieren kann, um nochmal neu aufgestellt in eine gute Zukunft zu starten."
Der Begriff "Open Art Sunday" ist alles andere als regional - stattdessen bietet er viel Raum für Interpretation und lässt eine breitere Aufstellung zu. Genau das wollten die Künstler damit auch erzielen. "Wir haben uns in der Tat eine breitere Aufstellung gewünscht. Wir sind jetzt in dem Dreieck Verviers, Kerkrade und Roetgen zu finden. Und damit erfahren wir eine territoriale breitere Aufstellung. "
Neue Künstler wurden in den Zusammenschluss aufgenommen, alte Bekannte sind dabei geblieben. Insgesamt sind es 13 Stationen, die von interessierten Bürgern besucht werden können. Sieben Künstlerateliers, drei Kunst- und Kulturzentren, zwei Galerien und ein Museum sind dabei. "Dieses eine Museum ist das Ikob-Museum für zeitgenössische Kunst, das neu dabei ist. Da freuen wir uns sehr drüber. Die Kunstroute ist sehr divers, wir fokussieren uns nicht nur auf die Ateliers der Künstler. "
Eine weitere neue Station ist das Atelier von Boogie Hebel. Im Eupener Langesthal hat der Künstler sich in der ehemaligen Tuchfabrik Peters niedergelassen.
Auch ab jetzt neu dabei eine Station im niederländischen Vaals: das Atelier von Bildhauer Jef Wishaupt. Allerdings kann das am Sonntag noch nicht besucht werden, da die Corona-Maßnahmen in den Niederlanden das noch nicht zulassen.
Das Prinzip der Kunstroute ist gleich geblieben: An jedem ersten Sonntag im Monat wird ein neues Programm präsentiert. Und das kostenlos. Ganz wichtig ist dabei der Blick hinter die Kulissen, sagt Jana Rusch. "Das macht die Open Art Sunday besonders spannend. Hier sind auch recht vielfältige Einblicke in die Kunstwelt möglich. Der künstlerische Alltag ist hier ganz live und hautnah zu erleben."
Acht der Stationen werden diesen Sonntag geöffnet sein. Obwohl die Kunstroute eigentlich für Spontanität steht, können die Besuche vorerst nur auf Termin stattfinden. "Damit wir alle die Regeln einhalten können, ist es wichtig, dass die Besucher sich auf der neuen Webseite von Open Art Sunday anmelden. Dort sind alle Stationen aufgelistet mit E-Mail und Telefonnummer. Man kann sich also recht unkompliziert anmelden. "
Die Kunst wieder an den Mann beziehungsweise an die Frau bringen - dieses Ziel verfolgt die Kunstroute. Die Macher sind froh, dass es wieder los geht, sagt Rusch. "Das ist für uns alle eine große Freude, dass wir wieder Besucher empfangen können und dass das kulturelle Leben im Dreiländereck wieder losgeht."
Lena Orban