Auch der Kultursektor ist den neuen Corona-Maßnahmen zum Opfer gefallen. Hier steht jetzt fast alles still - aber eben nur fast. Die aktuelle Ausstellung "Augen für Europa" im Kukuk kann man nämlich von außen im Vorbeigehen betrachten. Das alte Zollhäuschen auf belgischer Seite am Grenzübergang Köpfchen ist dafür ideal. Es ist nämlich rundum verglast.
"'Augen für Europa' ist ein Projekt, das aus zwei Elementen besteht", erklärt Künstler Peter Schneider, der die Ausstellung konzipiert hat. "Zum einen zwei große überdimensionale blaue Augen, die aus dem belgischen Zollhäuschen nach Belgien und nach Deutschland schauen, und zum anderen ganz viele Bilder, die junge Menschen gemacht haben im Alter zwischen vier und 25 Jahren, um ihren Blick auf Europa darzustellen."
Und dieser Blick kann sehr vielfältig sein. Wer sich davon überzeugen möchte, der braucht sich nur die verschiedenen ausgestellten Einsendungen anzuschauen. Ein großes Thema sind die vielfältigen Kulturen, die in Europa miteinander leben. "Das war auch mein Anliegen: dass sich junge Leute mit dem Thema Europa auseinandersetzen und in irgendeiner Weise eine Beziehung dazu herstellen, selbst wenn sie möglicherweise noch gar keine genaue Idee davon haben, was das ist. Ein Vierjähriger wird sich wohl noch nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht haben, was Europa ist", sagt Schneider.
Das Thema Europa scheint gerade jetzt wichtiger denn je. Wir stehen aktuell vor großen Herausforderungen wie zum Beispiel der Corona-Krise, den Flüchtlingsströmen oder dem Brexit. Auch der Politikstil in der Welt verändert sich. Er werde weniger demokratisch und wertschätzend, findet Peter Schneider. Um so wichtiger also, für das Thema Europa zu sensibilisieren.
Mitmachen können schon die Kleinsten. Ein Mindestalter gibt es nicht. Es besteht auch immer noch die Möglichkeit, Beiträge einzusenden. Sie werden dann auf die Internetseite geladen. Hier kann man sich auch alle Bilder noch einmal von zu Hause aus anschauen.
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