Schiffe, Boote oder auch Eisberge - das alles in stark abstrahierter Form: Maritime Motive bestimmen das Werk von André Paquet. Dabei kommt seine Faszination für das Meer nicht von ungefähr. Schon als Kind träumte er von Schiffen und allem, was mit dem Ozean zu tun hat, als technischer Offizier der Handelsmarine schipperte Paquet später über die Weltmeere.
"Das ist etwas, was ich immer sehr geliebt habe. Ich bin zwölf Jahre auf See gefahren. All die anderen Sachen haben sich dann so entwickelt: der Bau der Modelle und die Malerei. Bei der abstrakten Kunst, die ich heute mache, ist das manchmal schwer zu sehen, ob es maritim ist oder eine Landschaft", sagt André Paquet.
Abstrakte Kunst auf der einen, maßstabgetreue Modelle auf der anderen Seite. Denn neben zahlreichen Aquarellen und Acrylmalereien stellt Paquet in Malmedy auch rund 30 seiner Bootsmodelle aus. "Es ist gegensätzlich, aber die Modelle brauche ich auch, um manche Bilder zu kreieren. Ich habe nie daran gedacht, abstrakte Schiffsmodelle zu machen. Sie bleiben so, wie sie in der Realität sind und ergänzen das Ganze. Ich finde, die Gemälde, die ich aktuell mache, passen mit diesen Schiffsmodellen gut zusammen."
Paquets Ausstellung in Malmedy ist in jeglicher Hinsicht eine Hommage an das Meer. Dabei setzt sich der Autodidakt aber auch mit den Schattenseiten auseinander, darunter das Gletschersterben oder die Verschmutzung der Weltmeere. "Die Probleme bestehen, man muss sie nur anfassen und umsetzen. Es ist interessant, solche Dinge in die Bilder mit einzubringen. Zur Zeit waren es diese Lampedusa-Bilder - eine ganze Serie von über 30 Aquarellen. Im Moment sind es einige größere Bilder über Gletscher und Eisberge."
Die Ausstellung in Malmedy ist ein Querschnitt seines Schaffens. Neben den aktuellen Arbeiten im Untergeschoss zeigt Paquet im Obergeschoss Bilder, die zwischen 1975 und 1992 entstanden sind, darunter auch Stillleben oder Landschaftsmalerei - Bilder, die sehr figurativ sind.
Heute konzentriert sich Paquet lieber auf die abstrakte Malerei. "Man könnte sagen, dass es fast automatisch geht. Je mehr Sie malen, desto freier werden Sie. Sie lassen Teile fallen und es wird eine Analyse dessen, was man kennt - so kommt man zur Abstraktion."
Paquets Werdegang lässt sich auch in "Le voyage pictural" nachlesen, einem Buch, das passend zur Ausstellung in Malmedy erschienen ist. Im Malmundarium sind die Werke von André Paquet noch bis zum 16. Februar zu sehen.
Melanie Ganser