Wenige Minuten bevor die Probe im Triangel losgeht, steigt die Konzentration. Die Sängerin Galia De Backer steht vor ihrem ersten Solo-Auftritt als Schauspielerin. Seit 2015 arbeitet sie mit der Agora zusammen.
Es ist die komplexe Geschichte einer jungen, talentierten Frau, einer Jazzsängerin, die alte Songs covert. Sie stellt sich die Frage, was sie mit ihrem Talent tun soll. Dann fragt sie ein berühmter Regisseur, sie solle in seinem neuen Film die Figur der Jeanne d'Arc verkörpern. Die Bedingung: Sie soll an sich und ihrem Körper keine Änderungen vornehmen. Doch die Stimmen der Vergangenheit und Gegenwart holen sie ein.
Gleich mehrere Figuren erwachen in dem Stück zum Leben und führen zu einer Auseinandersetzung mit störenden Fragen der eigenen Geschichte, der eigenen Stimme. Die Schluss-Szene ist voller Energie und Emotionen - Cuts, Pieces and Sounds - Geschichten einer Stimme.
Regie führt der bekannte Dramaturg Felix Ensslin. Er ist vom Agora-Theater und dem Erbe Marcel Cremers fasziniert. Unter anderem, weil seiner Meinung nach hier erstrangiges Theater mit den Prinzipien der kollektiven Verantwortung entsteht.
Chantal Delhez