Die Europäische Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen hat Martin Schöneich mit dem Kaiser-Lothar-Preis ausgezeichnet. "Ich fühle mich ganz großartig und war zu dem Zeitpunkt, zu dem ich es erfahren habe, sehr überrascht. Ich schätze diesen Preis sehr, weil er Geschichte hat und Geschichte macht", reagierte Schöneich.
Seit mehr als 60 Jahren vergibt die Stadt Prüm den Kaiser-Lothar-Preis. Der diesjährige Preisträger fühlt sich eng mit der europäischen Idee verbunden. "Es ist eine ganz wichtige Sache für mich, dass vor allem der europäische Gedanke dahintersteht. Wir leben alle in einem Konvolut von Land, wo wir uns untereinander verständigen müssen. Ich wohne in der Nähe von Frankreich und habe Kontakte dorthin. In Bischwiller bei Hagenau steht sogar eine Großplastik von mir", sagt Martin Schöneich.
Die Vereinigung vernetzt bildende Künstler aus Belgien, Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Die bisherige Präsidentin Marie-Luise Niewodniczanska bekam zum Abschied einen blauen Farbholzdruck des Büllinger Künstlers Jacques Thannen geschenkt.
Martin Schöneich ist für seine Großskulpturen aus Stein und Stahl bekannt. Er beschreibt seine Kunst so: "Ich arbeite sowohl klein als auch groß, aber am liebsten groß. Jeder kann diese Werke umlaufen oder hineingehen. Das ist eine besondere Herausforderung für mich." Eines der bekanntesten Werke ist der überdimensionale Eisenring, den Schöneich für die Opfer des Amoklaufs von Winnenden konzipiert hat.
In seinem Atelier in Vorderweidenthal beginnt jedes Kunstwerk mit einer Skizze von Hand. "Als Erstes mache ich die Handzeichnung und die führe ich so lange aus, bis eine Idee entsteht. Dann führe ich dieses Bild im 3D-Programm aus. Ich modelliere in 3D, mache eine Landschaft rein. So kann sich jeder vorstellen, wie es aussieht, wenn es fertig ist."
In der Alten Abtei von Prüm, wo die Verleihung des Kaiser-Lothar-Preises stattfand, werden bis zum 4. August Arbeiten von über 80 Künstlern aus Eifel und Ardennen ausgestellt.
Chantal Scheuren