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  • 80 Jahre BRF
-

Nimmerleinstage: Mit Mad Max durchs postapokalyptische Brüssel

29.12.202511:22
  • Brüssel
  • Buchveröffentlichung
Das Buch "Nimmerleinstage"
Bild: Boris Schmidt/BRF

Das Ende der Welt ist schon in unzähligen Varianten behandelt worden - allerdings vermutlich noch nie in Form eines Roadtrips durch die belgische Hauptstadt. Auf genau diesen Roadtrip nimmt der in Brüssel lebende Autor Manuel Schmitz in seiner Novelle "Nimmerleinstage" die Leser mit.

"Die Apokalypse hatte begonnen und er konnte seine Brille nicht finden. Es war dunkel, ein Montagmorgen im April, an dem die Finsternis der Nacht nicht vergehen wollte und an dem Max sein Schlafzimmer auf der Suche nach seiner Brille verwüstete. Er wollte dem jüngsten Tag nicht unbebrillt gegenübertreten, auch wenn es angesichts des Weltenendes wohl größere Sorgen gab, aber diesen wollte er sich stellen, sobald er etwas mehr Klarheit gewonnen hatte. Dafür brauchte er seine Brille."

So beginnen, leicht gekürzt, die "Nimmerleinstage" von Max, dem Protagonisten der Novelle. Mit einer doch eher banalen Sorge vor dem Hintergrund einer ebenso unfassbaren wie diffusen weltbeendenden Katastrophe, die aus dem Süden kommend das Leben von Max und seiner Familie vollkommen aus der Bahn wirft.

Wobei Max‘ Sorge um die Brille nicht wirklich banal ist, denn Max ist sehr kurzsichtig und man braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, dass so etwas in einer (post)apokalyptischen Situation sehr schnell zu einem fatalen Nachteil werden kann, wie auch das Beispiel "Der Herr der Fliegen" zeigt.

Wie in diesem Klassiker des Genres kann man auch bei Manuel Schmitz die Brille als Symbol für Zivilisation, Rationalität und Vernunft sehen und die Odyssee von Max von Koekelberg im Norden von Brüssel zur mondänen Avenue Louise als Suche nach Halt, Struktur und vor allem Sinn in einer Welt, die jeglichen Sinn verloren zu haben scheint. In der Avenue Louise befindet sich das Brillengeschäft, von dem sich Max Rettung, um nicht zu sagen Erlösung erhofft.

Auf besagtem Himmelfahrtskommando durch die Hauptstadt begegnen Max dabei sehr unterschiedliche Menschen. Manchen von ihnen wäre Max ganz sicher lieber nicht begegnet. Andere Begegnungen hingegen entpuppen sich als lebensrettend. Max verstaucht sich schon direkt zu Beginn der Handlung den Fuß, was natürlich dazu führt, dass er zu einem noch leichteren Ziel wird. Die eigentlich überschaubare Distanz zum Optikergeschäft wird zu einem körperlichen Martyrium.

So dauert die Via Dolorosa von Max sieben Tage – zumindest insofern sie Gegenstand des vorliegenden Buches ist. Eine Anspielung auf die Erschaffung der Welt? Oder auf die Tradition der sieben Stationen des Kreuzwegs? Oder etwas ganz anderes? Wer weiß. Spielraum zum Spekulieren bietet die Novelle jedenfalls nach Herzenslust, nicht nur bei möglichen literarischen oder filmischen Einflüssen, sondern auch etwa beim Suchen nach etwaigen Parallelen in puncto Lebenslauf zwischen Autor und Protagonist.

Absolut unübersehbar ist derweil, dass Schmitz einfach Spaß daran hat, mit Wörtern, Sprache und Stil zu spielen. Das ist zwar interessant, kann streckenweise aber auch als anstrengend und langatmig empfunden werden. Das Gleiche gilt für seine zweite, aktenkundige Passion: Architektur, gerne im Zusammenhang mit Geschichte.

Wer es mag, kann bei der Lektüre sehr viel lernen beziehungsweise wiedererkennen. Aber nicht jeder wird es mögen. Wer möchte, kann die Reise von Max durch Brüssel übrigens auch problemlos nachstellen, sei es nun im Kopf oder in Realität. Manuel Schmitz ist jede einzelne Straße in Brüssel abgelaufen. Nicht als Vorbereitung für das Buch wohlgemerkt, aber es macht sich trotzdem bemerkbar.

Nicht umsonst nennt Schmitz selbst sein Werk ja auch eine "Liebeserklärung an Brüssel". Das kann man auch problemlos so als Fazit stehenlassen. Und wer Brüssel weniger gut kennt, bekommt auf jeden Fall eine Weltuntergangsgeschichte der eher ungewöhnlichen Art.

Die Novelle "Nimmerleinstage" ist im Endlich-Verlag erschienen und kostet 17 Euro. Erhältlich ist sie im Buchhandel oder über die Webseite des Autors Manuel Schmitz.

Boris Schmidt

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