Begonnen hat alles relativ bescheiden am 23. Oktober 1958 in den Seiten des Comic-Magazins "Spirou". "Die Schlümpfe waren ursprünglich nur Nebenfiguren in der Comic-Serie 'Johann und Pfiffikus'", erklärt Salvatore Di Bennardo vom Comic-Museum Brüssel. Deren Geschichte "Die Schlümpfe und die Zauberflöte" wurde damals wöchentlich in "Spirou" abgedruckt. Und eigentlich hatte der Erfinder der Schlümpfe, Peyo, mit bürgerlichem Namen Pierre Culliford, auch keine Pläne oder Erwartungen für sie jenseits dieser einen Geschichte.
Die Leser aber schlossen die Schlümpfe sofort ins Herz, sie konnten gar nicht genug bekommen von ihnen. Und der Rest ist Geschichte: Auf erste Schlumpf-Comicstrips in "Spirou", die man noch selber ausschneiden und zusammenkleben musste, folgten Comic-Alben, Werbeauftritte, Sammelfiguren, Lieder, eine erste Serie und ein Film.
Der endgültige, weltweite Durchbruch kam dann in den 1980er-Jahren, mit der Fernsehserie des bekannten amerikanischen Zeichentrickstudios "Hanna-Barbera" - und auch hier übertraf der Erfolg wieder sämtliche Erwartungen.
Dieser Erfolg hält bis heute an: Die Rechte an den Schlümpfen sollen pro Jahr bis zu einer Milliarde Euro einbringen, 700 aktive offizielle Lizenzen für Produkte gibt es aktuell, von Plüschfiguren über Kleidung und Hygieneartikel bis hin zu Keksen, der Vorstellungskraft der Marketingverantwortlichen sind offenbar keine Grenzen gesetzt. Die Gesellschaft, die diese Rechte verwaltet, gibt an, dass die traditionellen Comics nur noch etwa drei Prozent des Geschäfts ausmachen, der Rest entfällt auf Merchandising und andere Schlumpf-Produkte.
Die Schlümpfe sind einfach zu einem festen Bestandteil der Popkultur geworden, bestätigt auch Di Bennardo. Aber nur weil sie alle Welt kennt, heißt das noch lange nicht, dass auch alle Welt weiß, woher sie eigentlich kommen. "Schlumpfhausen" dürfte als Antwort vielen Menschen viel eher in den Sinn kommen als "Belgien". Und das, obwohl Schlumpf-Erfinder Peyo in der Brüsseler Stadtgemeinde Schaerbeek geboren ist und sein Leben und Wirken belgischer kaum sein könnte, selbst sein künstlerischer Nachlass wird nach wie vor von hier aus gesteuert.
Denkbare Gründe gibt es dafür viele, führt Comic-Experte Di Bennardo aus: Die ursprünglich mittelalterliche Fantasiewelt der Schlümpfe habe nie einen erkennbaren Zeit- und Ortsbezug nach Belgien gehabt, ganz anders als beispielsweise "Tim und Struppi". In zwei erfolgreichen Kinofilmen seien die Schlümpfe sogar ganz aus diesem Kontext herausgerissen und nach New York und Paris verpflanzt worden.
Viele könnten sogar die einzelnen Schlümpfe benennen, zum Beispiel Papa Schlumpf, Schlumpfine oder Schlaubi Schlumpf - aber nur wenige könnten heutzutage noch etwas mit den Namen Peyo oder "Johann und Pfiffikus" anfangen, das erfordere schon eine tiefere Beschäftigung mit der Materie.
Aber egal auf welchem Level man sich persönlich mit dem Schlumpfiversum beschäftigt, eines ist wohl ziemlich sicher: Die kleinen blauen Gestalten werden vermutlich noch sehr viele Jahre lang weiterschlumpfen.
Vor einigen Tagen ist ihr inzwischen 41. Comicband auf Französisch veröffentlicht worden ("Gargamel l'ami des Schtroumpfs"). Und wer tiefer in die Welt von Peyo und den Schlümpfen eintauchen will, kann das auch in einer Dauerausstellung im Comic-Museum in Brüssel machen.
Boris Schmidt
Ja Die Schlümpfe haben uns alle begleitet seit 2011 bin ich bei den wunderbaren Schlümpfe ein Riesen Fan geworden und ja die Schlümpfe sind fast am allem Ländern bekannt 💙🤩⭐️☘️🌈😎😅🌺