Literarische Begegnungen, Filmvorführungen, Aufführungen und Ausstellungen: Ab Mittwoch und bis Samstag wird Lüttich den "Simenon-Frühling" zelebrieren.
Zur Feier des 120. Geburtstags des meistgelesenen frankophonen Schriftstellers des 20. Jahrhunderts gibt es ein vielfältiges Festival-Programm, angefangen mit einem thematischen Spaziergang, der Simenons Jugend in Lüttich nachzeichnet. Dafür hat Alexis Messina eigens eine App entwickelt, die einen interaktiven Stadtrundgang anbietet. An jedem interessanten Punkt des "Parcours Simenon" gibt es Informationen in Ton und Schrift.
Es gibt auch zwei Ausstellungen. Im Museum Grand Curtius wird eine Auswahl der 3.000 Fotos gezeigt, die der Autor auf seinen Reisen aufgenommen hat. Darunter das koloniale Afrika, das ihn zu einigen seiner Werke inspiriert hat.
Laut Festival-Direktor Benoît Denis ist es die Gelegenheit, einen Simenon kennenzulernen, der wenig bekannt ist: Simenon, der Fotograf. Seine Fotografien stehen laut Benoît Denis nicht im Zentrum seines Schaffens. Es werfe aber ein neues Licht auf sein Werk.
Eine weitere Ausstellung im Kulturerbearchiv "Les Fonds Patrimoniaux de Liège" zeigt drei Comics in einer Vorpremiere sowie eine Filmbiographie, die von Simenons Sohn mitgeschrieben worden ist. John Simenon hat dieses Festival mit der Universität und Stadt Lüttich zusammen organisiert. "Ich kann nicht leugnen, dass es äußerst erfreulich ist, seinen Erfolg von Jahr zu Jahr zu sehen. Es ist auch sehr berührend, dass er 30 Jahre nach seinem Tod noch immer viel gelesen wird. Vielleicht ist er sogar aktueller als je zuvor."
Das Festival endet zwar am Samstag. Einige Programmpunkte sind aber noch mehrere Monate zu sehen. Das vollständige Programm gibt es auf der Webseite printemps-simenon.com. Die überwiegende Mehrheit der Veranstaltungen ist kostenfrei.
rtc/mz