In der Geschichte "Tschaika" dreht sich alles um eine alte Schauspielerin. Es geht ums Älterwerden und die Einsamkeit. Das Stück lädt zum Grübeln ein, während Puppe und Schauspielerin auf der Bühne miteinander verschmelzen. Tschaika ist eines von insgesamt fünf Stücken, die beim diesjährigen Figuma-Festival auf dem Programm stehen.
Dass Figurentheater nicht nur für Kinder gedacht ist, weiß auch Heinrich Heimlich. Er hat das Festival mitgegründet. "Der Beginn dieser Spielreihe geht auf eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zurück. Wir hatten zu Beginn einen Zusammenschluss mit den Spielorten Maastricht, Aachen, St. Vith und Eupen. Gemeinsam haben wir das Festival 2003 gegründet."
Ensembles aus der ganzen Welt
Figuma arbeitet mit Ensembles aus der ganzen Welt zusammen. Gerne erinnert sich Heinrich Heimlich an das Jahr 2009 zurück. Da war ein Marionetten-Ensemble aus China zu Gast in Eupen. "Die Magie des Figurenspiels ist, dass die Puppen und Figuren zum Leben erwachen. Es ist eigentlich Zauberei und vergleichbar mit einem Bauchredner. Man weiß, dass die Puppe nicht reden kann. Trotzdem erwacht sie zum Leben."
Seit 2015 hat das Figuma-Festival seinen festen Platz im Alten Schlachthof Eupen und lockt jährlich zahlreiche Besucher an. Damit das auch so bleibt, war Cécile Peters viel unterwegs, um das diesjährige Jubiläumsprogramm zusammenzustellen. "Mir gefällt vor allem die Vielseitigkeit, da im Puppentheater alles möglich ist. Man kann mit sehr vielen unterschiedlichen Sachen arbeiten und es ist toll, wenn Puppen zum Leben erweckt werden."
Ebenfalls im Programm ist "König Ubu": "Ein total schräges Stück. Bei dem Stück handelt es sich um ein Materialtheater, bei dem ein Kaktus mit Alltagsgegenständen zu einer Figur erwacht. Kaktus Ubu wird König und zum Tyrannen. Die Geschichte wird von zwei Frauen erzählt, die ihre Nettigkeit auf Seite legen, um auch mal den Bösewicht spielen können", erklärt Cécile Peters.
Abgerundet wird das Festival am Sonntag mit dem Familientag. Unter anderem auf dem Programm: Das Stück "Pourquoi pas!". Pierre Decuypere hinterfragt Geschlechterstereotypen. Träumt unter anderem davon, dass er schwanger sei und nimmt das Publikum mit auf eine Reise in seine Gedankenwelt. Dabei kommt das Stück ohne Sprache aus.
Anfang November startet das Figuma-Festival. Tickets sind im Vorverkauf erhältlich und über die Seite vom Alten Schlachthof.
Dogan Malicki