Abgesagte Vorstellungen, zeitweise geschlossene Häuser - nach zwei Jahren Corona-Pandemie sollten sich die Theatermacher in Aachen eigentlich freuen, dass sie wieder ohne Einschränkungen vor Publikum auftreten dürfen. Eigentlich. Denn es gibt mehrere Gründe, warum die Freude getrübt ist. Allen voran sind es die Inzidenzzahlen, die zwar zurückgehen, aber immer noch hoch liegen. Nach WDR-Angaben von Freitag werden in der Städteregion Aachen jeden Tag etwa 700 Neuansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet.
Eine beunruhigende Situation, findet Tom Hirtz, der künstlerische Leiter des Das-Da-Theaters. Er hat für sein Haus entschieden, die Schutzmaßnahmen erst einmal nicht wesentlich zu lockern. Das Das-Da-Theater verabschiedet sich allerdings wohl von der Platzbeschränkung. Ab Sonntag kann das Ensemble wieder vor 100 Prozent vollem Haus spielen.
Das Theater Aachen hat sich für einen etwas anderen Weg entschieden, setzt aber auch noch auf Sicherheit. So bleibt es vorerst dabei, dass Besuchergruppen zwar nebeneinander sitzen dürfen, zur nächsten Gruppe jedoch immer ein Platz freigelassen wird. Wie beim Privattheater bleibt laut Verwaltungsdirektor Torsten Ehlert auch im Stadttheater die Maske Pflicht.
Vorsicht unter Besuchern
Das Das-Da-Theater hat bei den Besuchern nachgefragt und vorgefühlt, wie die Erwartungen an die gelockerten Corona-Maßnahmen sind. Natürlich seien die Meinungen vielfältig, wie in der Gesellschaft auch, sagt der künstlerische Leiter Tom Hirtz, aber die meisten seien weiter vorsichtig.
In zehn Tagen dürfte die Lage im Das-Da-Theater selbst auch wieder besser sein. Lange Zeit war es kaum von Infektionen betroffen, jetzt hat Corona Dreiviertel des Ensembles erwischt. Viele Vorstellungen mussten abgesagt werden. Ob an diesem Wochenende gespielt werden kann, ist fraglich.
So bleibt es wohl vorerst auch für die Theatermacher eine Herausforderung, mit Corona zu überleben. Der Wegfall der Corona-Beschränkungen könnte einen Neustart nach der Pandemie bedeuten. Auch wenn er verspätet kommt, Hauptsache es gibt ihn bald.
Judith Peters