Die Lütticher Oper ist und bleibt fest in italienischer Hand. Namen wie Stefano Mazzonis, Paolo Arrivabeni, Stefano Pace und Speranza Scappucci haben die königliche Oper der Wallonie im letzten Jahrzehnt geprägt - und diese Ära wird auch nach dem Vertragsende der beliebten Chefdirigentin Speranza Scappucci weitergehen.
Eine so erfolgreiche und talentierte Musikdirektorin zu ersetzen ist keine leichte Sache, und so hat der Verwaltungsrat dem Direktor der Oper, Stefano Pace, bei der Auswahl eines Nachfolgers freie Hand gelassen. Und die Wahl fiel auf einen ebenso talentierten wie ambitionierten Dirigenten, der schon eine beeindruckende Karriere mit Engagements an renommierten internationalen Opernhäusern wie Florenz, Zürich, Seoul, Barcelona, Dresden, Berlin, Wien, München, Paris und Tokio absolviert hat.
Bei der Pressekonferenz in Lüttich war Stefano Pace dann auch entsprechend froh, dass Giampaolo Bisanti die Einladung nach Lüttich gerne angenommen hat. Er sei davon überzeugt, so Pace, dass die Königliche Oper der Wallonie sich auch unter Maestro Bisanti immer weiterentwickeln werde, so wie sie das in den letzten Jahren stetig getan hat.
Der neue musikalische Leiter ist in Lüttich übrigens kein Unbekannter. Schon 2017 dirigierte er in der Maasstadt den Rigoletto und zwei Jahre später leitete er hier Donizettis „Anna Bolena“. Und bei beiden Produktionen fühlte er gleich eine gegenseitige Zuneigung zum Orchester, dessen Musiker seiner Meinung nach auf einem sehr hohen Niveau musizieren.
Giampaolo Bisanti sieht seine Aufgabe hauptsächlich darin, die Qualität des Orchesters weiter zu verbessern und ihm einen ganz eigenen „Sound“ zu geben. Sein Ziel ist nicht mehr oder nicht weniger, als aus dem Orchester der Königlichen Oper der Wallonie eines der besten überhaupt zu machen. Und das dürfte natürlich vor allem die Opernfans der Euregio ganz besonders freuen.
Seinen ersten Auftritt als neuer Chefdirigent der Lütticher Oper wird Giampaolo Bisanti übrigens am 27. August absolvieren, beim Eröffnungskonzert der Opernsaison 2022-2023.
Patrick Lemmens