Auf dem Brüsseler Expo-Gelände sollen sich die Besucher wie ein Schlumpf fühlen. Die Macher sagen auch, es soll keine Ausstellung sein, sondern ein "Schlumpf-Erlebnis", d.h. alles ist riesengroß: der Wald, das Dorf der Schlümpfe und natürlich auch Gargamel, der Feind der Schlümpfe. Der ist dann mal gerne acht Meter groß. In einem Spiel muss man sich beispielsweise aus Gargamels Käfig befreien.
Darüber hinaus setzt die Schau stark auf High-Tech. Es gibt etwa Animationen mit Virtual Reality und anderen technischen Spielereien. Die Macher sagen, dass es ihnen sehr wichtig war, die jetzt 60-jährigen Schlümpfe in einem modernen Gewand zu präsentieren.
Der Schöpfer der Schlümpfe, Peyo, ist vor 25 Jahren gestorben. Seitdem kümmert sich im Wesentlichen seine Tochter Véronique Culliford um die Vermarktung der Schlümpfe. Sie hat schon zu Lebzeiten ihres Vaters an den Schlümpfen mitgearbeitet. Dem Zeitungsverlag Sudpress sagte sie, ihr sei wichtig, die Vorstellungen und Konzepte ihres Vaters fortzuführen. Dazu gehören zum einen die technischen Spielereien. Peyo habe sich immer sehr für technische Möglichkeiten interessiert. Zum anderen sei es auch wichtig, dass sich die Schlümpfe weiterhin an Kinder richten. Bei Tim und Struppi beispielsweise fühlen sich hingegen eher Ältere angesprochen.
Unterm Strich ist sich Véronique Culliford sicher, dass ihr Vater stolz wäre, wenn er sähe, wie sich seine Schlümpfe im neuen Jahrtausend so machen.
In den letzten Jahren gab es sogar drei Schlumpf-Filme aus Hollywood - und die waren recht erfolgreich, vor allem der erste. Damit habe man die Schlümpfe sogar in Indien und Russland bekannt gemacht. Nur auf dem japanischen Markt wollte das Schlumpf-Fieber nicht ausbrechen. Japan hat nun mal seine eigene Comic-Tradition. Einen vierten Schlumpf-Film wird es bis auf Weiteres nicht geben. Aber eine französische Firma wird in zwei Jahren eine neue Fernseh-Zeichentrick-Serie der Schlümpfe produzieren, die weltweit vermarktet werden soll.
Die Schlumpf-Ausstellung in Brüssel läuft bis zum 27. Januar 2019. Bis zu 250.000 Besucher erhoffen sich die Veranstalter. 2,5 Millionen Euro sind in die Realisierung und noch einmal so viel in Marketing, Lizenzen und Durchführung geflossen. Danach wird die Ausstellung auch international zu sehen sein. Insgesamt fünf Jahre soll die Ausstellung gezeigt werden. Die Tickets in Brüssel kosten 17 Euro für über Zwölfjährige, ab drei Jahren zahlt man elf Euro. Für eine vierköpfige Familie gibt es auch einen Familienpass für 52 Euro.
Olivier Krickel