4 Kommentare

  1. Wie immer sind die Anmerkungen von Prof. Theissen zugleich witzig und hoch interessant. Welche weibliche Formen gebrauchen werden sollen, ist ja in allen Sprachen zur Zeit eine empfindliche Sache. Wie auch in er Notiz bemerkt, bei höheren sozialen Stellen werden die Frauen selbst lieber eine nich feminisierte Form lieber haben - Präsident, nicht Präsidentin, Minister nicht Ministerin (auf französisch gibt's hier keine Wahl 'ministre'). Das Wort 'Bauherr', das 'Bauherrin' wird, finde ich ganz faszinierend, oder heisst es nicht, ursprünglich, der Herr, der für das Bauen verantwortlich ist; doch wird das Wort nicht Baufrau oder Baudame... Eine Frau Oberin gibt es nicht nur in einem religiösen Kontext sondern auch in Krankenhäusern, oder?
    Ich glaubte eigentlich, dass die -Innen Formen auf deutsch jetzt ganz üblich waren, aber das kommt wahrscheinlich daher, dass ich viele Links-Radikale Texte lese.

  2. fuer mich sind die Formen wie Buergerin und Waehlerin die eigentliche Diskriminierung. Dies waren stets PERSONEN, die Waehler oder Buerger sein durften, erst durch die `Verweiblichung` merkte ich, das ich frueher gar nicht dazugehoerte. Ausserdem macht es die nicht gerade fluessig und elegant wirkende deutsche Sprache noch stolpriger. Ich warte auf die Bezeichnung Menschin, denn sind wir Frauen wirklich (nur) Menschen ? Die ganzen Berufsbezeichnungen verweisen eigentlich nur auf die Funktion, nicht aufs Geschlecht, das wird erst durch die Doppelform relevant. Nein liebe Feministinnen, dies ist mehr als kontraproduktiv. Regt Euch dann. lieber auf ueber DAS Maedchen ...

  3. Achten Sie mal auf folgendes, liebe Leserinnen und Leser: Wenn nach Wahlen eine Regierungsbildung zur Schwergeburt wird, machen Politiker und Politikerinnen dafür immer den Wählerwillen verantwortlich, den es zu achten gilt. Die Männer haben es also verbockt, am Wählerinnenwillen liegt es nie und nimmer !

  4. Ja, Herr Tychon, und auch das Verbrechen ist fest in männlicher Hand, oder liest man jemals von "Verbrecherinnen und Verbrechern", Drogenhändlerinnen und Drogenhändlern, Mörderinnen und Mördern, Steuerhinterzieherinnen und -hinterziehern, Raserinnen und Rasern, usw. ?

    Faszinierend auch, dass den Damen immer und überall galant der Vortritt gelassen wird, wie in früheren Zeiten. Die deutsche Verteidigungsministerin spricht immer von "Soldatinnen und Soldaten". Ob es beim Sturmangriff dann auch heißt: "Ladies first"?