5 Kommentare

  1. Wunderschön! Ich erinnere mich an einen Deutschen Kollegen, der Freitagsnachmittag in meinem Büro weilte. Als er nach Hause wollte, machte sein Auto nicht mit. Er wunderte sich, dass ich meinen "Garagisten" angerufen habe, war dann aber doch heilfroh darüber, denn sein "Werkstattleiter" hätte ihn am Freitag nach 17 Uhr nicht "depanniert" . Ihre Veröffentlichungen sind köstlich. Danke dafür

  2. Einfach köstlich!
    Warum darf man eigentlich nicht mehr Friseuse sagen?
    Vielleicht sollte man /frau mal ein Buch darüberschreiben, was man /frau nun sagen darf und was nicht!!

  3. Ja, köstlich und wunderschön. Ein weißer Mann, der sich bei seinem schmunzelnden Streifzug über die Auswüchse der "political correctness" amüsiert. Der sogar ein wenig Verständnis für die Idee dahinter hat, denn schließlich wurden die Neger "bis weit in die 1960er Jahre" "in Teilen der USA" schlecht behandelt.
    Aber mittlerweile geht diese Entwicklung zu weit. Es tut ja auch wirklich weh und ist eine totale Verarmung der deutschen Sprache, wenn man Schokokuss sagen muss, wenn man eigentlich Mohrenkopf meint. Und überdies ist es unnötig: Denn Diskriminierung, ob durch Sprache oder nicht, die gibt es ja mittlerweile nicht mehr. Minderheiten, Frauen, Behinderte - denen geht es doch gut! Wirklich diskriminiert sind nur noch die, die von der Sprachpolizei verfolgt werden. Die müssen aufpassen, was sie sagen! Möglicherweise ernten sie Kritik!
    Aber auch die dürfen profitieren: man nennt sie nicht mehr "überhebliche, bornierte Rassisten" - sondern nur noch "toleranzmäßig herausgefordert".

  4. Richtig, Herr Mohne, besser hätte ich es nicht schreiben können!
    Irgendwann wird jeder mal diskrimiert!
    Das kann man nicht verhindern, es gibt schlimmeres!
    Oder soll ich mich auch diskrimiert fühlen, weil ich noch in einer tradionellen Ehe
    lebe ?

  5. Das Interessante an den "Streifzügen" ist, dass sie über die rein sprachliche Dimension der Wörter und Ausdrücke hinausgehen, dass immer ein gesellschaftlicher Aspekt da ist. Sie sind unterhaltsam, aber oft mit einem ernsthaften Unterton. Politische Korrektheit ist heutzutage ein wichtiges Thema. Es gibt Sprachwissenschaftler, die behaupten, eine korrekte Sprache (korrekt im Sinne von "bedeutungsmäßig richtig") gäbe es überhaupt nicht, und eine politisch korrekte Sprache schon mal gar nicht. Abgesehen davon kann die sogenannte politische Korrektheit zur Verunsicherung führen: am Ende wissen die Leute nicht mehr, wie sie sprechen sollen, damit sie niemanden verletzen oder diskriminieren. In diesem Sinne ist die politische Korrektheit selber also nicht politisch korrekt. Vielleicht hatte Umberto Eco recht als er schrieb, dass sie eigentlich dazu diene, das zugrunde liegende Problem, weil es ungelöst blieb, sprachlich zu verschleiern. Also das Gegenteil von dem, was Siegfried Theissen mit seinen Beiträgen beabsichtigt: einen Zipfel des (Sprach)schleiers zu lüften.