Im Vorfeld einer UN-Syrien-Konferenz in Genf appellierte die Organisation an wohlhabende Länder, rasch wenigstens zehn Prozent der geflohenen Syrer eine neue Heimat zu bieten. Das wären derzeit etwa 480.000 Menschen.
Nur vier reiche Länder hätten nach Ansicht von Oxfam ihren gerechten Anteil an humanitärer Aufnahme übertroffen. Dazu zählten Deutschland, Australien, Kanada und Norwegen. Weit zurück lägen unter anderem Frankreich, die Niederlande und die USA.
Bei der Genfer Konferenz am Mittwoch hoffen die UN auf freiwillige Zusagen möglichst vieler Staaten zur Aufnahme von Syrern in den nächsten Jahren.
dpa/okr - Bild: Elias Edouard (afp)
Darf man fragen, wie viele Flüchtlinge die märchenhaft reichen Golfstaaten aufnehmen? Diese Frage höre ich eigentlich nie, wenn es um Flüchtlinge geht.
Würden diese ihre Glaubensbrüder aufnehmen, müssten die nicht ertrinken und wir uns dafür nicht schuldig fühlen. Nur mal so gefragt, weil es sonst keiner tut. Oxfam kann das sicher beantworten, vielleicht sogar die Gründe benennen?
Vielleicht informieren sie sich einfach mal über die Menschenrechtssituation in diesen Staaten. Wenn ich vor dem IS fliehe, suche ich bestimmt nicht in einem Land Zuflucht, das im Verdacht steht, eben diesen IS ideologisch und finanziell zu unterstützen.
Noch zum Thema Glaubensbrüder: Der z.B. in Saudi-Arabien und Katar praktizierte Wahhabismus, der eine radikal-fundamentalistische Form des sunnitischen Islam darstellt und in diesen Ländern Staatsreligion ist, ist für eher liberale Muslime, für Jesiden, Kurden oder gar Christen in Syrien genauso inakzeptabel wie für sie oder für mich.
Manchmal reicht es, selbst naheliegende Antworten zu suchen, statt rhetorische Fragen zu stellen.