Wie von den USA befürchtet verstärkt Russland offensichtlich seine militärische Präsenz in Syrien. Russland habe vier Jagdflugzeuge vom Typ Sukhoi Su-27 in die syrische Küstenstadt Latakia verlegt, berichteten CNN und das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Pentagonvertreter am Freitag. In den vergangenen Wochen hatte Russland die Präsenz auf dem Luftwaffenstützpunkt demnach massiv verstärkt, etwa durch die Verlegung von Kampfhubschraubern, Artilleriegeschützen und Unterkünften für bis zu 2.000 Menschen.
Die Jagdflugzeuge wurden der Zeitung zufolge wenige Stunden vor einem Telefonat von US-Verteidigungsminister Ashton Carter und seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu bemerkt. Das 50-minütige Gespräch war das erste der beiden in diesem Jahr. Zuvor waren in Latakia bereits russische Transportflugzeuge gelandet, die nach Angaben aus Moskau Hilfsgüter an Bord hatten.
Beobachter spekulieren, dass Russland die Flugzeuge zur Unterstützung des Regimes des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad verlegt haben könnte. Moskau ist ein wichtiger Verbündeter Assads. In Tartus, dem zweiten syrischen Mittelmeerhafen, gibt es eine Versorgungsstation für die russische Marine. Moskau hat bislang nur die Anwesenheit von Beratern und Militärexperten in Syrien eingeräumt. Die Entsendung von Soldaten in das Bürgerkriegsland schließt Russland aber nicht aus.
dpa/jp - Illustrationsbild: Piotr Polak (epa)