Die türkischen Behörden haben eine für Sonntag in Istanbul geplante Demonstration der Kurdenpartei HDP gegen die Terrororganisation IS verboten. Zur Begründung wurden Sicherheitsbedenken angeführt.
In der Hauptstadt Ankara war die Polizei am Samstagabend mit Wasserwerfern und Tränengas gegen rund 1.000 Menschen vorgegangen. Sie hatten gegen die türkischen Luftangriffe in Syrien und im Irak protestiert. Etwa 30 Demonstranten sollen festgenommen worden sein.
Die türkische Luftwaffe hat mittlerweile neben Stellungen der Terrorgruppe IS im Nachbarland Syrien auch Lager der kurdischen Arbeiterpartei PKK bombardiert. Regierungschef Davutoglu erklärte dazu, die Einsätze würden so lange fortgesetzt, wie eine Bedrohung für die Türkei bestehe.
Zwei Tote bei Anschlag im Südosten der Türkei
Im Süd-Osten der Türkei sind derweil bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Militärkonvoi zwei Soldaten getötet worden. Vier weitere seien verletzt worden, teilte der Gouverneur der Provinz Diyarbakir mit. Die Region wird mehrheitlich von Kurden bewohnt.
Das Attentat ereignete sich nach den türkischen Luftangriffen auf die kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak. Seit Freitag attackieren türkische Kampfjets wiederholt Stellungen der IS-Terrormiliz und der PKK. Die USA halten die Luftangriffe für legitim. Die Türkei habe ein Recht darauf, sich gegen terroristische Angriffe zu verteidigen, erklärte ein Sprecher des Weißen Hauses in Washington.
EU ermahnt Türkei: Friedensprozess mit Kurden fortsetzen
Die EU hingegen hat die Türkei ermahnt, den Friedensprozess mit den Kurden fortzuführen. Die türkische Regierung habe sich in den vergangenen Jahren für eine politische Lösung des Konflikts eingesetzt. Auch jetzt müsse jede Handlung das Risiko vermeiden, die Waffenruhe und den kurdischen Friedensprozess zu gefährden, schrieb die EU-Außenbeauftragte Mogherini in einer Erklärung.
Zuvor hatte sie mit dem türkischen Außenminister telefoniert und ihm die Hilfe der EU zugesichert. Zugleich erklärte Mogherini, die EU unterstütze die Türkei im Kampf gegen die Terrormiliz IS und gegen jede Form des Terrorismus.
dlf/srf/dpa/jp - Bild: Adem Altan (afp)