Israel und die Hamas haben sich auf erste Schritte des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Trump geeinigt. Das bestätigten beide Kriegsparteien und die Vermittler bei den indirekten Verhandlungen im ägyptischen Scharm-el-Scheich.
Die Kriegsparteien einigten sich unter Vermittlung von Katar, Ägypten und der Türkei darauf, alle von der Hamas verschleppten Geiseln freizulassen. 20 von ihnen sollen noch am Leben sein. Im Gegenzug werden 250 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigelassen.
Israel zieht gemäß der Vereinbarung seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurück. Trump sprach von ersten Schritten zu einem starken, dauerhaften Frieden. Israels Premier Netanjahu kündigte an, er werde seine Regierung einberufen, um die Vereinbarung zu billigen.
Angehörige der israelischen Geiseln feiern Durchbruch
Die Einigung hat bei den Angehörigen der Geiseln Erleichterung und Freude ausgelöst. In Tel Aviv kamen Dutzende Menschen zusammen, um den Durchbruch bei den Verhandlungen zu feiern. Viele Angehörige zeigten sich insbesondere US-Präsident Trump gegenüber dankbar.
Weltweit wird der Durchbruch bei den Gaza-Verhandlungen begrüßt. UN-Generalsekretär Guterres nannte die Einigung der Kriegsparteien unter Vermittlung einen Erfolg. Er forderte beide Seiten auf, sich vollständig an die Vereinbarung zu halten. Die EU-Außenbeauftragte Kallas sagte, es sei eine echte Chance, den Krieg im Gazastreifen zu beenden.
Neben der vielerorts großen Freude über den Durchbruch gibt es jedoch auch Kritik: Der rechtsextreme israelische Minister Bezalel Smotrich hat sich deutlich gegen die Übereinkunft zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgesprochen. Er und seine Partei würden dem Deal nicht zustimmen, schrieb Smotrich in den Sozialen Netzwerken. Der Finanzminister äußerte zwar "große Freude" über die bevorstehende Rückkehr der Geiseln, sprach jedoch zugleich von "großer Sorge" über die Freilassung palästinensischer Häftlinge.
Außenminister Prévot vorsichtig optimistisch
Außenminister Maxime Prévot (Les Engagés) äußerte sich im flämischen Rundfunk vorsichtig optimistisch. Ein Friede in Nahost sei wahrscheinlich so greifbar wie nie, sagte Prévot. Allerdings habe es Anfang des Jahres auch schon eine Waffenpause gegeben. Dann sei aber die Gewalt zurückgekehrt.
Der Außenminister sagte, dass Belgien bereit sei, humanitäre Hilfe zu leisten und verletzte Palästinenser aus dem Gazastreifen zu evakuieren.
Vorsichtig, aber hoffnungsvoll: Prévot reagiert auf Gaza-Abkommen
dpa/vrt/belga/jp/dop