Nach dem Eindringen mehrerer russischer Drohnen in Polens Luftraum hat Regierungschef Donald Tusk vor Desinformationskampagnen Moskaus gewarnt.
"Die Verbreitung russischer Propaganda und Desinformation in der heutigen Situation ist ein Akt zum Schaden des polnischen Staates", schrieb Tusk auf X. Das polnische Digitalisierungsministerium warnte ebenfalls vor Desinformation im Netz und veröffentlichte eine Liste der Erzählungen, die von russischen und belarussischen Quellen verbreitet werden.
Dazu gehört etwa die Behauptung, dass die Ukraine das EU- und Nato-Mitglied Polen in den Krieg mit Russland hineinziehen wolle und daher selbst die Drohnen ins Nachbarland geschickt habe. Auch die Behauptung, Polen stehe den Drohnen vollkommen hilflos gegenüber, sei russische Propaganda und diene der Panikmache.
Polen schränkt Luftverkehr an der Ostgrenze ein
Nach dem Eindringen russischer Drohnen in den Luftraum über Polen schränkt das Land den Luftverkehr im Osten ein. Die Auflagen gelten bis zum 9. Dezember entlang der Grenze zu Belarus und der Ukraine für den Luftraum bis zu 3.000 Meter Flughöhe, wie ein Sprecher der Luftfahrtbehörde erklärte.
Innerhalb dieser Zone ist von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang jeglicher Flugverkehr verboten, eine Ausnahme gilt für Militärmaschinen. Für zivile Drohnen gilt ein Flugverbot rund um die Uhr.
Lettland schließt Luftraum an Grenze zu Russland und Belarus
Lettland wird wegen der abgeschossenen Drohnen über Polen seinen Luftraum an der Ostgrenze zu Belarus und Russland für eine Woche sperren. Die Anordnung werde bis zum 18. September mit der Möglichkeit einer Verlängerung gelten, kündigte Verteidigungsminister Spruds auf einer Pressekonferenz in Riga an.
Die Entscheidung basiere auf einer Lageeinschätzung der Armee. Das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum stelle eine eklatante Verletzung des Nato-Luftraums dar. Und Lettland müsse handeln. Spruds versicherte, dass gegenwärtig keine direkte Bedrohung bestehe. Präventivmaßnahmen seien aber nötig.
dpa/sh/rop