Die Nato will das Eindringen russischer Drohnen in den polnischen Luftraum vorerst nicht abschließend beurteilen. Die Prüfung des Vorfalls sei noch im Gange, sagte Generalsekretär Mark Rutte bei einem kurzfristig anberaumten Pressetermin in Brüssel.
Das Vorgehen Russlands sei allerdings absolut rücksichtslos - ganz gleich, ob die Luftraumverletzung absichtlich erfolgt sei oder nicht. An dem Abwehreinsatz waren laut Rutte neben polnischen F-16-Kampfjets auch niederländische F-35, italienische Flugzeuge sowie deutsche Patriot-Flugabwehrsysteme beteiligt. Zudem nannte er auch ein Awacs-Spezialflugzeug der Nato zur Luftraumüberwachung sowie militärische Tank- und Transportflugzeuge.
Was man in der Nacht auf Mittwoch gesehen habe, sei eine sehr erfolgreiche Reaktion der Nato und der Alliierten gewesen. Es habe sich gezeigt, dass man in der Lage sei, jeden Zentimeter Nato-Gebiets zu verteidigen, einschließlich des Luftraums. Zu einer möglichen Aufstockung der Nato-Luftverteidigungskapazitäten in dem Gebiet äußerte sich Rutte zunächst nicht.
Russland versicherte unterdessen, dass Polen nicht das Ziel gewesen sei. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, man habe einen militärisch-industriellen Komplex im Westen der Ukraine angegriffen.
Russlands Militär gab allerdings zu, dass eine Anzahl Drohnen die Grenze nach Polen überschritten hätte. Moskau sei bereit, die Angelegenheit mit Polen zu besprechen.
dpa/belga/vk