Russland hat den Termin für eine neue Verhandlungsrunde mit der Ukraine für diesen Mittwoch in Istanbul bestätigt. Das meldet die Moskauer Nachrichtenagentur Interfax. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj den Termin genannt.
Die russische Delegation soll erneut Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Medinski anführen. Chefunterhändler auf ukrainischer Seite wird erneut der ehemalige Verteidigungsminister Umjerow sein.
Die Erwartungen an die inzwischen dritte Verhandlungsrunde sind gering. Auch diesmal wird es nicht um einen Waffenstillstand gehen. Vorrangig für Kiew sei die Ausweitung des Gefangenenaustausches und die Rückholung von Kindern, die Russland aus den besetzten Gebieten verschleppt habe, sagte der ukrainische Präsident Selenskyj. Außerdem solle das Treffen der Vorbereitung eines Gipfels zwischen ihm und Kremlchef Putin dienen.
Proteste in der Ukraine gegen neues Antikorruptionsgesetz
Unterdessen hat die Ukraine auch innenpolitisch Probleme. Dienstagabend sind in Kiew und anderen Städten Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen ein Gesetz zu protestierten, das Selenskyj kurz zuvor unterzeichnet hatte.
Das Gesetz schränkt die Befugnisse der beiden Anti-Korruptionsbehörden im Land ein. Nach Einschätzung der Opposition wird ihnen damit die Unabhängigkeit genommen.
Auch ein Sprecher der EU-Kommission zeigte sich besorgt über die Entwicklung in der Ukraine.
dpa/mh