Die Ukraine und Russland haben bei ihren Verhandlungen in Istanbul einen weiteren Austausch von Gefangenen vereinbart. Der ukrainische Verteidigungsminister Umjerow sagte vor Journalisten, dabei gehe es zuerst um einen Austausch schwer verletzter und schwer kranker Kriegsgefangener. Die zweite Kategorie seien junge Soldaten zwischen 18 und 25 Jahren.
Der Leiter der russischen Delegation, Medinski, teilte mit, angestrebt werde, in beiden Gruppen jeweils mindestens 1.000 Kriegsgefangene auszutauschen. Zusätzlich wurde beiden Seiten zufolge auch ein Austausch von 6.000 Leichen getöteter Soldaten vereinbart.
Nato-Chef dringt auf höhere Militärausgaben
Unterdessen mahnt Nato-Generalsekretär Rutte angesichts der geopolitischen Konfrontation mit Russland zu deutlich höheren Verteidigungsausgaben. Der jetzige Zielwert der Militärallianz reiche bei weitem nicht aus, sagte Rutte bei einem Besuch in Litauen. Auch Litauens Präsident Nauseda rief die Verbündeten dazu auf, deutlich mehr Geld ins Militär zu stecken.
Rutte nahm in Vilnius an eintägigen Beratungen der sogenannten Bukarest-Neun-Gruppe (B9) und der nordischen Staaten teil. Das Gipfeltreffen, zu dem als Gast auch der ukrainische Präsident Selenskyj anreiste, diente der Vorbereitung des Nato-Gipfels in rund drei Wochen in Den Haag.
Zu den B9 gehören Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, die Slowakei sowie die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Die nordischen Staaten sind Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island.
dpa/mh