Der europäische Pharmasektor warnt vor einem Exodus in die USA. Das schrieben die Unternehmen nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen am Mittwoch.
Hintergrund ist die Ankündigung von US-Präsident Trump, Strafzölle auf importierte Medikamente zu erheben. Der Pharmasektor fordert deshalb ein investitionsfreundlicheres und wettbewerbsfähigeres Umfeld in Europa. Ohne einen schnellen und radikalen Richtungswechsel würden sich Forschung und Entwicklung und Produktion von der EU in die USA verlagern.
Eine Umfrage unter den wichtigsten Pharmaunternehmen hatte ergeben, dass rund 100 Milliarden Euro an Investitionen und Forschungsgeldern bedroht sind, ein Teil davon sogar in den kommenden Monaten.
China schlägt mit weiteren Gegenzöllen zurück
Der Zollkonflikt zwischen den USA und China spitzt sich zu. China erhebt weitere Einfuhrzölle auf alle US-Waren in Höhe von 50 Prozent. Ab Donnerstag gelten damit Einfuhrzölle in Höhe von insgesamt 84 Prozent auf alle US-Waren. Sie sind die Antwort auf die US-Zölle von jetzt insgesamt 104 Prozent, die in der Nacht in Kraft getreten sind.
Parallel traten am Mittwoch auch die neuen US-Sonderzölle gegen viele andere Länder in Kraft, die mit den USA Handel betreiben. Für die EU gelten 20 Prozent. Der US-Präsident will mit Zöllen angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und Produktion in die USA verlagern. Mit seiner aggressiven Zollpolitik verbreitet Trump an den Märkten weltweit allerdings große Unsicherheit.
belga/vk