Nach den umstrittenen Vorschlägen von US-Präsident Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens hat Ägypten einen Plan für einen Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Küstengebiets vorgelegt. Der Plan beschreibt einen Wiederaufbau über fünf Jahre. Die Kosten dafür sollen sich auf rund 53 Milliarden US-Dollar (aktuell rund 50 Milliarden Euro) belaufen.
Bis zum Jahr 2030 sollen demnach in Gaza Hunderttausende neue Wohnungen für drei Millionen Bewohner entstehen, außerdem ein Flug- und ein Seehafen. Auch Industriegebiete sind in dem Plan vorgesehen, genauso wie Hotelanlagen, Parks und Strände, um den Tourismus zu fördern.
Der ägyptische Plan steht im Mittelpunkt eines Gipfeltreffens in Kairo. Daran nehmen die Staatschefs von mehreren arabischen Ländern teil, außerdem UN-Generalsekretär António Guterres und EU-Ratspräsident António Costa.
Ob und wann der Plan umgesetzt werden könnte, ist völlig offen - auch weil die Waffenruhe in Gaza auf der Kippe steht und der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas neu entflammen könnte. Außerdem sind neben der Finanzierung viele weitere Fragen ungeklärt, etwa zur Zukunft der Hamas und die Frage, wer das Gebiet künftig kontrollieren und sichern soll.
Trump hatte vorgeschlagen, Gaza in eine "Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln und die rund zwei Millionen Palästinenser nach Ägypten und Jordanien dauerhaft "umzusiedeln". Die UN warnten daraufhin vor einer "ethnischen Säuberung". Trumps Pläne hatten in der arabischen Welt und darüber hinaus Empörung ausgelöst.
dpa/est