In Nordamerika droht ein Handelskrieg mit ungewissen Folgen. Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau hat wegen der am Dienstag in Kraft getretenen weitreichenden Zölle durch die US-Regierung Gegenmaßnahmen in gleicher Höhe angekündigt.
Kanada werde Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren einführen, ließ Trudeau mitteilen. Sollten die US-Zölle nicht eingestellt werden, droht Trudeau weitere Maßnahmen an. Dies könnte mutmaßlich eine Einschränkung oder gar den Stopp von Öl-Exporten in die USA bedeuten.
US-Präsident Trump begründet die Zölle gegen Mexiko und Kanada damit, dass die Nachbarländer nicht ausreichend gegen Drogenhandel und illegale Migration an den gemeinsamen Grenzen vorgingen.
China verhängt ebenfalls Gegenzölle
Auch China hat als Reaktion auf neue US-Zölle Gegenzölle angekündigt. Ab dem 10. März werden zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA erhoben.
Für andere landwirtschaftliche Produkte, darunter Sojabohnen, Schweinefleisch und Rindfleisch, wird ein Zusatzzoll von 10 Prozent gelten.
US-Präsident Trump hatte zuvor per Dekret angeordnet, die im Februar beschlossenen Importzölle auf Waren aus China von zehn auf 20 Prozent zu verdoppeln. Trump begründete die Maßnahme damit, dass die in China hergestellte Droge Fentanyl weiterhin in die USA geschmuggelt werde.
EU bedauert Zoll-Entscheidung
Die Europäische Union "bedauert" die Entscheidung der USA, Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte in Brüssel, dieser Schritt berge die Gefahr, den Welthandel zu stören.
Er betonte, dass Mexiko und Kanada wichtige Wirtschaftspartner der EU seien. Die Zölle bedrohten Lieferketten, Investitionsströme und die wirtschaftliche Stabilität über den Atlantik hinweg.
dpa/sh/est