Nach dem Umsturz in Syrien ebnet die Rebellenallianz den Weg für eine Übergangsregierung.
Nach einem Spitzentreffen in Damaskus wurde Mohammed al-Baschir, der bisherige Regierungschef in der Rebellenhochburg Idlib, zum neuen Ministerpräsidenten ernannt, wie mehrere arabische Medien berichten. Auch Vertreter des alten Regimes, wie etwa die jahrelang von Assad geführte Baath-Partei, seien bereit, die Übergangsregierung zu unterstützen.
Der deutsche Bundeskanzler Scholz und Frankreichs Präsident Macron erklärten sich bereit, mit den neuen Machthabern in Syrien zusammenzuarbeiten. Basis müsse allerdings die Wahrung der Menschenrechte und der Schutz von Minderheiten sein.
UN-Sicherheitsrat: Territoriale Integrität von Syrien bewahren
Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad hat sich der UN-Sicherheitsrat mit der Situation in dem Bürgerkriegsland befasst. Das Treffen hatte Russland beantragt.
Der russische UN-Botschafter Nebensja sagte nach dem Treffen, der Rat sei sich mehr oder weniger einig, dass die territoriale Integrität und Einheit Syriens bewahrt und der Schutz der Zivilisten sichergestellt werden müsse. Außerdem müsse humanitäre Hilfe zu der bedürftigen Bevölkerung kommen.
Israels Luftwaffe attackiert Militäranlagen
Unterdessen hat Israel schwere Angriffe in Syrien geflogen, bei denen zwei Menschen getötet worden seien. Das teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Innerhalb weniger als zwölf Stunden habe Israel mehr als 100 Ziele im Land angegriffen.
Unter den Zielen befinde sich ein Forschungszentrum, das verdächtigt wird, Verbindungen zur Chemiewaffenproduktion zu haben. Auch seien Flugabwehrsysteme sowie mehrere militärische Anlagen unbrauchbar gemacht worden.
Israels Außenminister Saar sagte, es gehe darum zu verhindern, dass Waffen in die Hände von Extremisten fallen.
Israels Regierungschef Netanjahu sieht im Fall des syrischen Regimes eine direkte Folge des harten Vorgehens der israelischen Armee gegen die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon. Man sei dabei, das Gesicht des Nahen Ostens zu verändern, sagte Netanjahu am Montagabend vor der Presse.
dpa/jp