Nach der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe fallen die Pegelstände in Österreich weiter. In Niederösterreich wird dadurch das Ausmaß der Schäden immer sichtbarer. In dem Bundesland sind immer noch 18 Orte nicht zu erreichen. Einsatzkräfte sind mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.
Bundeskanzler Nehammer kündigte an, der Katastrophenfonds werde von 300 Millionen auf eine Milliarde Euro aufgestockt. Teile der Summe sollen als Soforthilfe für Betroffene ausgeschüttet werden.
Auch in Polen haben die Aufräumarbeiten begonnen. Die Gefahr von weiteren Überflutungen ist dort aber noch nicht vorbei: In Breslau wird die Flutwelle der Oder für Donnerstag oder Freitag erwartet.
In Deutschland richten sich die Blicke auf die Pegel der Oder und der Elbe.
Zahl der Toten in Tschechien steigt auf vier
Nach der Hochwasser- und Überflutungskatastrophe in Tschechien ist die Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen. Am Mittwoch wurde in der Gemeinde Kobyle nad Vidnavkou im Nordosten des Landes die Leiche einer 70 Jahre alten Frau entdeckt, die seit Tagen als vermisst galt. Mindestens sieben Menschen gelten in Tschechien weiter als vermisst.
Nachdem die Wassermassen zurückgegangen sind, beginnt das große Aufräumen. Trinkwasser und Stromgeneratoren werden verteilt. Mehr als 300 Soldaten sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums zur Unterstützung der zivilen Behörden im Einsatz: Sie sollen unter anderem Ersatzbrücken bauen.
Nach Einschätzung des Bürgermeisters von Ostrava, Jan Dohnal, könnte die Beseitigung der Schäden Jahre dauern. In der drittgrößten Stadt Tschechiens waren ein ganzes Viertel, der Hauptbahnhof, ein Fernwärmekraftwerk und die Kläranlage überflutet worden.
Steigende Pegel in Ostdeutschland - Regen über Polen zieht ab
Während die Lage in den Hochwassergebieten von Polen, Tschechien und Österreich angespannt bleibt, steigen auch in mehreren Flüssen im Osten Deutschlands die Wasserstände.
In Brandenburg traten die Lausitzer Neiße, Elbe und Spree über die Ufer. In Sachsen hingegen fallen die Überschwemmungen voraussichtlich weniger dramatisch aus als befürchtet.
Mindestens 20 Menschen kamen in den Überschwemmungsgebieten ums Leben.
Feuerwehrmann bei Unwetter in Italien getötet
Bei heftigen Regenfällen im Süden Italiens ist ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Der Geländewagen des 59 Jahre alten Mannes, der anderen Autofahrern zur Hilfe kommen wollte, wurde in der Nähe der Gemeinde San Severo in der Region Apulien von Wassermassen mitgerissen.
Auch in anderen italienischen Regionen wie in der Toskana und der Emilia Romagna gab es heftige Niederschläge. Viele Flüsse traten über die Ufer.
dpa/sh/est