Die Zahl der Asylbewerber in der EU sowie in Norwegen und der Schweiz ist im ersten Halbjahr leicht zurückgegangen, sie liegt aber weiterhin bei mehr als einer halben Million. Von Januar bis Ende Juni zählte die Asylagentur der Europäischen Union insgesamt 513.000 neue Anträge. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 bedeutet das ein Minus von 6.000.
Die meisten Anträge aller 29 Staaten wurden wieder in Deutschland registriert: 124.000, also fast ein Viertel der Gesamtzahl. Spanien lag wieder auf dem zweiten Platz mit 88.000 Anträgen. Auf Platz drei folgte knapp dahinter Italien mit 85.000 Anträgen. In Belgien wurden im ersten Halbjahr 17.500 Asylanträge gestellt. Pro Kopf der Bevölkerung hat das kleine Zypern die meisten Anträge, insgesamt 4.900.
Die meisten Asylsuchenden kamen nach Angaben der Agentur wieder aus dem Bürgerkriegsland Syrien (71.000, ein Plus von sieben Prozent), gefolgt von Afghanistan (45.000, minus 18 Prozent). Aus Venezuela stellten 37.000 Menschen einen Antrag - fast alle davon in Spanien.
Nicht eingerechnet sind bei diesen Zahlen etwa 4,5 Millionen Menschen aus der Ukraine, die infolge des russischen Angriffskriegs Zuflucht in der EU gesucht haben und temporären Schutz bekamen.
dpa/est