Lai Ching-te ist als neuer Präsident der ostasiatischen Inselrepublik Taiwan vereidigt worden. Der 64 Jahre alte Politiker der Demokratischen Fortschrittspartei legte seinen Eid im Präsidentensitz in Taipeh ab. Damit löste der studierte Mediziner Tsai Ing-wen als Staatsoberhaupt ab, die nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte.
In seiner Antrittsrede hat Lai Ching-te China aufgerufen, Einschüchterungsversuche gegen die Inselrepublik zu beenden. China solle die Verantwortung mit Taiwan teilen, in der Meerenge zwischen den beiden Ländern und der umliegenden Region Frieden und Stabilität aufrechtzuerhalten. Seine Regierung werde weder nachgeben noch provozieren und werde den Status quo beibehalten, sagte der 64 Jahre alte Politiker. Damit ist gemeint, dass Taiwan ein unabhängiges Land bleiben soll.
China wirft neuer Regierung Provokation vor
China hat Taiwans neuem Präsidenten Lai Ching-te und seiner neuen Regierung Provokation vorgeworfen.
Die Lage in der Taiwanstraße, der Meerenge zwischen den beiden Staaten, sei komplex und ernst, sagte ein Sprecher des chinesischen Büros für Taiwan-Angelegenheiten. Der Grund dafür sei, dass Lais Demokratische Fortschrittspartei "stur" an der "separatistischen Position" einer Unabhängigkeit Taiwans festhalte. Der Sprecher wiederholte Pekings Haltung, die Inselrepublik mit mehr als 23 Millionen Einwohnern sei ein Teil des chinesischen Territoriums.
Die Kommunistische Partei Chinas sieht Taiwan als Teil der Volksrepublik, obwohl Taipeh bereits seit Jahrzehnten eine unabhängige Regierung hat. Immer wieder demonstriert China seine militärische Macht in der Taiwanstraße.
dpa/rop