Nach einem israelischen Angriff auf einen Krankenwagen sind Ausreisen aus dem Gazastreifen vorerst gestoppt worden.
Betroffen sind verletzte Palästinenser ebenso wie Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsbürgerschaft. Zuerst müssten sichere Wege für die Durchfahrten von Krankenwagen aus dem Gazastreifen zum Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschaffen werden.
Israels Armee hatte bei ihrem Vormarsch im Norden des Gazastreifens einen Krankenwagen angegriffen, der nach israelischen Angaben von der islamistischen Hamas benutzt wurde. Dabei seien mehrere Terroristen getötet worden, teilte das Militär am Freitag mit.
Laut Gesundheitsministerium der Hamas handelte es sich aber um Verwundete, die zum Grenzübergang Rafah gebracht werden sollten, damit sie in Ägypten behandelt werden können. Die Angaben sind derzeit nicht unabhängig überprüfbar.
Laut palästinensischem Roten Halbmond wurden 15 Menschen bei dem Raketenangriff vor den Toren des Krankenhauses getötet und 60 Menschen verletzt.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Ghebreyesus, schrieb auf der Plattform X "Wir sind zutiefst schockiert über die Berichte über Angriffe auf Krankenwagen, die Patienten in der Nähe des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza evakuieren, die zu Todesfällen, Verletzungen und Schäden geführt haben". Er fügte hinzu "Wir wiederholen: Patienten, medizinisches Personal, Einrichtungen und Krankenwagen müssen jederzeit geschützt werden. Immer". Der WHO-Chef forderte auch einen sofortigen Waffenstillstand.
Erdogan bricht Kontakt zu Netanjahu ab
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Zuge des Gaza-Kriegs nach eigenen Worten den Kontakt zu Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgebrochen. "Netanjahu ist für uns keine Art von Gesprächspartner mehr. Wir haben ihn gelöscht, wir haben ihn durchgestrichen", sagte Erdogan laut einer Mitteilung seines Pressebüros vom Samstag auf dem Rückflug von der kasachischen Hauptstadt Astana.
Ankara beabsichtige allerdings nicht, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen. Das türkische Außenministerium rief am Samstag seinen Botschafter in Israel "zu Konsultationen" nach Ankara zurück.
dpa/km