Ein europaweites Gesetz für mehr Naturschutz hat am Dienstag eine erste Hürde in Luxemburg genommen. Die EU-Umweltminister haben grünes Licht für Verhandlungen über das so genannte "Gesetz zur Wiederherstellung der Natur" gegeben.
Das Ziel ist klar: 20 Prozent der Land- und Meeresflächen in der EU sollen geschützt werden, geschädigte Ökosysteme wie Wälder und Moore sollen wiederhergestellt werden. 55 Prozent der EU-Mitgliedsstaaten unterstützen das Verhandlungsmandat der schwedischen Ratspräsidentschaft. Sie repräsentieren 65 Prozent der EU-Bevölkerung.
Jetzt kommt der Gesetzestext zur Verhandlung ins Europäische Parlament. Finnland, Polen, die Niederlande, Italien und Schweden kündigten an, dass sie den Text nicht unterstützen würden.
Der Vorschlag ist stark umstritten. Vor allem die Industrie sowie Landwirtschafts- und Fischereiverbände befürchten starke Einschränkungen und wirtschaftliche Verluste. Das Gesetz ist Teil des "Green Deals" der EU, eines ganzen Maßnahmenpakets für mehr Klima- und Umweltschutz.
EU-Umweltgesetz: Belgien ohne gemeinsamen Standpunkt - Erleichterungen für dicht besiedelte Gebiete
belga/ard/op
Dieses Gesetz ist ökologisch sehr nachteilig, da der in das in mitteleuropäischen Wäldern schonend gewachsene Holz nicht mehr zur Verfügung steht. Stattdessen wird Holz aus Plantagen importiert, wofür vorher Naturwälder gerodet wurde, oft als Brandrodung.
Das Holz dieser Wälder wird FSC zertifiziert, da dort andere Bedingungen gelten als in den Ländern Mitteleuropas. FSC weist für jedes Land andere Standards aus. Während Kahlschläge in Deutschland verboten sind, sind sie Nordeuorpa und Nordeuropa erlaubt, auch auf größeren Flächen