Nach den jüngsten Ausschreitungen im Kosovo verstärkt die Nato ihre Truppenpräsenz um mehrere hundert Soldaten.
Nato-Generalsekretär Stoltenberg kündigte an, 700 weitere Soldaten aus der Einsatzreserve für den westlichen Balkan zu entsenden. Zusätzlich werde noch ein weiteres Bataillon mit Reservekräften in höhere Einsatzbereitschaft versetzt. Derzeit sind etwa 3.800 Soldaten der Nato-geführten Schutztruppe KFOR im Kosovo stationiert.
Am Montag war es im serbisch bevölkerten Norden des Kosovos zu schweren Ausschreitungen gekommen. Militante Serben griffen KFOR-Truppen mit Brandsätzen und Steinen an. Diese setzten Tränengas und Blendgranaten ein.
30 italienische und ungarische Soldaten sowie mehr als 50 Serben erlitten Verletzungen. Die Serben im Nord-Kosovo protestieren seit Tagen gegen die Einsetzung neuer Bürgermeister. Die heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Provinz hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt diesen Schritt bis heute nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz.
belga/dlf/dpa/vk/sh