Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow hat eine Beteiligung seines Ministeriums an der Sabotage der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 verneint.
Resnikow sagte am Rande des Treffens mit EU-Vereidigungsministern in Schweden, dass ukrainischen Spezialkräften so ein Einsatz zugetraut werde, sei "eine Art Kompliment". Davor hatte schon die ukrainische Regierung jede Beteiligung an dem Sabotageakt zurückgewiesen.
Deutsche und US-Medien hatten davor berichtet, dass Spuren bei den Ermittlungen zu der Sabotage in Richtung Ukraine führten. Unter Berufung auf geheimdienstliche Hinweise hieß es, eine pro-ukrainische Gruppe könnte verantwortlich sein.
Offizielle Stellen warnen indessen vor voreiligen Schlüssen. Nach Meinung von Experten könnte es sich auch um eine sogenannte "False-Flag"-Aktion gehandelt haben und es könnten absichtlich falsche Spuren gelegt worden sein.
Stoltenberg will Abschluss der Untersuchungen abwarten
Auch Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat nach eigenen Angaben noch keine Erkenntnisse darüber, wer für den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines verantwortlich sein könnte. Er sagte, man müsse die Ergebnisse der laufenden Ermittlungen abwarten. Es wär falsch, vor Abschluss der Untersuchungen zu spekulieren, wer dahinter stecke.
Zurzeit sind Justizbehörden in Deutschland, Schweden und Dänemark mit dem Fall befasst.
Resnikow: Eine Milliarde Euro von EU für Munition ist nicht genug
Am Rande des Treffens mit den EU-Vereidigungsministern hat der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow auch die bisherigen EU-Planungen für neue Munitionslieferungen an sein Land als unzureichend bezeichnet. Die Ukraine brauche eine Million Artilleriegeschosse. Dafür müssten vermutlich rund vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden.
Die EU-Kommission und der EU-Außenbeauftragte Borrell hatten zuvor in einem Diskussionspapier vorgeschlagen, rund eine Milliarde Euro zusätzlich für Munitionslieferungen an die Ukraine bereitzustellen.
dpa/dlf/cd/est