In der Türkei haben zahlreiche Anwälte wegen der Erdbebenkatastrophe Anzeige gegen Präsident Erdogan und weitere Amtsträger eingereicht. Dem Präsidenten, Ministern, Gouverneuren und Bauunternehmen werfen sie vorsätzliche sowie fahrlässige Tötung und Amtsmissbrauch vor, wie aus der Strafanzeige hervorgeht.
In der Türkei wird weiterhin stark diskutiert, ob das Ausmaß der Erdbebenkatastrophe hätte verhindert werden können. Die türkische Opposition wirft der Regierung vor, nicht genügend in die Vorsorge und Erdbebensicherheit der Gebäude vor Ort investiert zu haben und auch jetzt in der Krisenantwort zu versagen.
Die türkische Regierung weist derartige Vorwürfe unter anderem als Fehlinformationen von sich und argumentiert, eventuelle Schwierigkeiten seien dem Ausmaß der Katastrophe geschuldet.
Gut zwei Wochen nach der Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer in der Türkei auf 42.300 gestiegen. Das teilte die türkische Katastrophenschutzbehörde mit.
In Syrien sind bisher rund 5.900 Tote im Zusammenhang mit den verheerenden Beben gezählt worden. Die Zahlen werden dort nur noch unregelmäßig aktualisiert.
Nach zwei weiteren starken Beben in der südosttürkischen Provinz am Montagabend wurden aus der Türkei sechs, aus Syrien fünf Tote gemeldet. Insgesamt sind damit in beiden Ländern infolge der Erdbeben mehr als 48.000 Menschen ums Leben gekommen.
dpa/mh