Nach den starken Erdbeben im Südosten der Türkei sind im türkisch-syrischen Grenzgebiet nach jüngsten Angaben mindestens 2.400 Menschen getötet worden.
Mehr als 11.000 wurden auf beiden Seiten der Grenze verletzt. Wie viele Menschen noch unter Trümmern verschüttet sind, kann zurzeit nicht abgeschätzt werden.
Das Beben mit der Stärke 7,7 hatte Sonntagnacht die Türkei und Syrien erschüttert, es folgten etliche Nachbeben - eines davon am späten Vormittag mit der Stärke 7,6.
Die Rettungsarbeiten laufen überall auf Hochtouren. Vielerorts graben die Menschen mit bloßen Händen und einfachen Schaufeln, um Verschüttete zu bergen.
Aus vielen Teilen der Welt sind Rettungsteams auf dem Weg in das Katastrophengebiet. Schneefälle und niedrige Temperaturen erschweren die Arbeit der Helfer. Neben medizinischer Hilfe werden daher auch Zelte, Heizstrahler, Decken, Thermokleidung sowie Grundnahrungsmittel und Babyartikel dringend benötigt.
EU beruft Krisentreffen ein
Auch die Europäische Union hat erste Rettungsteams ins Katastrophengebiet entsandt. Der zuständige Kommissar Lenarcic sagte, man habe den EU-Zivilschutzmechanismus aktiviert.
Die Hilfe der Europäischen Union für die Menschen in der Erdbebenregion soll bei einem Krisentreffen koordiniert werden. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft berief für Montagabend ein Sondertreffen auf Expertenebene ein. Ziel sei, die EU-Unterstützung in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission abzustimmen.
Nach Erdbeben: Belgien bietet Hilfe an
Auch Belgien will seine Hilfe anbieten. Das teilte Außenministerin Hadja Lahbib über Twitter mit. Wie genau diese Hilfe aussehen könnte, dazu machte die Ministerin keine Angaben.
Belgien beobachte die Situation und zeige sich solidarisch mit der Türkei. Aus Regierungskreisen hieß es, das Außenministerium prüfe die Hilfsmöglichkeiten. In der Vergangenheit hat Belgien nach ähnlichen Katastrophen im Ausland ein B-Fast-Team an den Einsatzort geschickt.
Die Ministerin sagte, sie sei "erschüttert" über den Verlust von Menschenleben und spreche den betroffenen Familien ihr Beileid aus. Ihre Gedanken galten auch den Menschen in Nordsyrien und anderen Regionen in den Nachbarländern, in denen es viele Flüchtlinge und Vertriebene gebe, so Lahbib.
Keine Angaben über mögliche belgische Opfer
Unterdessen versucht das Außenministerium, die 200 Belgier, die in den betroffenen Regionen registriert sind, zu kontaktieren. Zurzeit gebe es keine Informationen über mögliche belgische Opfer.
Das Ministerium bat alle Belgier in den Erdbebenregionen, sich registrieren zu lassen.
belga/dpa/cd/fk/mh