17 Kommentare

  1. Das Patriot System ist SEHR komplex, meines Erachtens wird es mindestens ein Trimester dauern ehe es eingesetzt werden kann - Die Ukrainer waren bisher an sowjetische Systeme gewöhnt, hier ist alles verschieden, von der Beschriftung bis zum Unterhalt, für all dies benötigen sie erst mal eine Unterweisung - selbst beim besten Willen werden einige Monate ins Land gehen ehe die Patriots verwendet werden können, die Türken haben ein russisches Luftabwehrsystem S400 (und deswegen jede Menge Krach mit den Amis) - das wäre viel schneller einsatzbereit

  2. Nach den diversen Quellen im Internet zu urteilen, soll offenbar nur eine einzige Patriot-Batterie im Wert von 1,1 Mrd. USD an die Ukraine geliefert werden.
    Laut Angaben der Tagesschau dient das System vor allem dem Einsatz im Nahbereich.
    Kann man damit die kritische Infrastruktur eines so riesigen Landes (immerhin des zweitgrößten in Europa) hinreichend schützen?
    Wie kann sichergestellt werden, dass nicht Teile davon durch die Russen zerstört werden, noch bevor das System überhaupt zum Einsatz kommt?
    Mir kommt es fast so vor, als habe die Lieferung eher eine symbolische Bedeutung.
    Gern lasse ich mich eines Besseren belehren.

  3. Preislich haut das hin, allerdings ist das Patriotsystem für mittlere bis grosse Höhen konzipiert, Flugzeuge bis zu 25 Km Höhe & Mittelstreckenraketen bis hinauf auf 34 Km, ein System deckt einen Kreis mit einem Durchmesser von etwa 320 Km ab, das reicht um etwa Kiew abzusichern aber viel mehr nicht - die von D gelieferten Iris-T Systeme oder die Crotale bzw Aspide oder Hawk sind für niedrige bis mittlere Höhen gedacht & ganz tief fliegende Objekte werden von SAM 7 bzw 18 oder von den amerikanischen Stinger bzw von französischen Mistrals abgefangen - Symbolische Bedeutung insofern, als die USA mit der Lieferung andere Patriotbesitzer dazu anspornen es ihnen gleich zu tun (Andere beispielsweise, D, NL, GB, G, Israel u,a,)

  4. Wenn man durch Lieferung von militärischem Material an die Ukraine bezweckt, dass diese den russischen Aggressor zurückdrängen und/oder derart unter Druck setzen kann, dass Putin begreift, dass er diesen Krieg nicht gewinnen kann, ist es unverständlich, dass diese Unterstützung nicht unmittelbar auch in dem dafür benötigten Umfang und mit den dafür erforderlichen Geräten geschieht.

    Ja, die Lieferung einer Patrioteinheit ist nicht viel mehr als eine symbolische Aktion, die andere Patriotbesitzer motivieren kann, es den VS gleich zu tun.

    Wichtiger noch wäre die Lieferung notwendiger Kampfpanzer, um die russischen Truppen zu vertreiben. Erst wenn dies geschieht besteht eine berechtigte Hoffnung auf einen Waffenstillstand und Verhandlungen.

    Das Zögern und Zaudern wird den Herren Scholz und Macron noch auf die Füße fallen. Die ukrainische Armee verfügt nicht über unbegrenzte „Humanressourcen“ (wenn dieser Begriff vor dem Hintergrund eines inhumanen Krieges auch deplatziert erscheint). Wenn keine Soldaten mehr zur Verfügung stehen, erübrigt sich die Lieferung allerdings.

  5. @Dieter Leonard: Das sehe ich ähnlich, wobei ja nicht nur Scholz und Macron keine Bereitschaft zur Lieferung von modernen Schützen- und Kampfpanzern zeigen, sondern kein einziges NATO-Land inkl. der USA.
    Das Schlimme ist, dass ungeachtet der immensen Verluste noch immer die Mehrheit der Russen hinter Putin steht. Unlängst las ich in der ZEIT, dass es in Russland eine gestiegene Nachfrage nach Psychotherapiesitzungen gäbe. Die größte Sorge, die die Teilnehmer umtreibt, läge darin, dass Russland den Krieg verlieren könnte. Auch von den Soldatenmüttern regt sich kein Widerstand.
    Wie kann die Ukraine diesen Krieg militärisch gewinnen?
    Was gibt es noch für Optionen außer, den Blutzoll für die russische Seite so hoch zu treiben, dass die Menschen gegen Putin aufbegehren?
    Wann wird dies geschehen? Wie viele junge Soldaten müssen bis dahin sterben? Wie viele Familien werden dadurch zerrissen?
    Eine Atommacht wie Russland kann nicht wie Nazideutschland besiegt werden.

  6. Die Ukraine kann und muss diesen Krieg nicht gewinnen, Herr Jusczyck.
    Es „reicht“, den Russen zu „verdeutlichen“, dass sie selbst den Krieg nicht gewinnen können und Sie zurück zu drängen. Dies ist bedauerlicherweise jedoch nur mit weiterer massiver Unterstützung des Westens möglich. Je zögerlicher der Westen bei der Lieferung von Panzern ist, je unwahrscheinlicher wird es, die Russen zu einem Abzug oder Waffenstillstand zu drängen.
    Spätestens wenn Putin glauben sollte, diesen Krieg nur mit einem Atomschlag gewinnen zu können, wird er wohl vom KGB oder der Armee „entfernt“. Der innere russische Machtzirkel besteht nicht nur aus Psychopathen und Selbstmördern.

  7. Ich sehe einfach niemanden im engen Machtzirkel des Kremls, der in der Lage wäre, das Ruder rumzureißen und den Weg zu echten Friedensverhandlungen zu ebenen.
    Medwedew, Prigoschin, Kadyrow…die hängen doch alle mit drin!
    Bei den beiden letztgenannten Herren besteht sogar die Gefahr, dass sie Putin die Macht entreißen könnten, weil ihnen sein militärischer Kurs zu unentschlossen und zu wenig erfolgreich ist.
    Wenn ich berücksichtige, was Medwedew in den vergangenen Wochen und Monaten vom Stapel gelassen hat, rechne ich nicht damit, dass er eine Wende bringen könnte. Seine Äußerungen sind ja noch radikaler als jene Putins und zudem absolut indiskutabel.
    Es gibt in Russland de facto keine Opposition. Der einzige Oppositionelle, der etwas bewegen könnte, sitzt im Gefängnis, die Medien befinden sich unter staatlicher Kontrolle, das Internet wird zensiert und die Bildungselite hat längst das Land verlassen.
    Als wäre das nicht schon problematisch genug, wurden die noch nicht eroberten Gebiete per Dekret der Russischen Föderation einverleibt.

  8. Es gibt nicht nur die medial sichtbaren Figuren im russischen Machtzirkel. Medwedew hat die Rolle des Scharfmachers übernommen. Auch das ist nichts anderes als Propaganda. Kadyrow ist ein Warlord. Prigoshin nicht viel mehr.
    Die Frage ist, wer im KGB das Sagen hat, ob Putin den KGB lenkt oder der KGB ihn? Dies weiß so recht niemand. Dennoch bin ich weiterhin der Meinung, dass eine atomare Eskalation unwahrscheinlich ist, denn die kann Putin nicht alleine entscheiden. Der Westen sollte die Russen ernst nehmen, aber nicht angesichts deren geölter Propaganda erstarren.

  9. Herr jusczyk

    Ich glaube nicht, daß Putins Paladine einen Militärputsch machen werden.Einfach weil keiner von denen die Verantwortung übernehmen will in einer schlechten Situation.Die sind froh, dass Putin den Job macht.In einer schlechtgehenden Firma hat auch keiner Lust auf den Chefsessel.

    Eher sind Fronttruppen, die keine Lust mehr haben, sich sinnlos verheizen zu lassen, fähig und Willens, einen Staatsstreich zu machen.Die könnten nach Moskau marschieren und die Regierung stürzen.

    Piotr-Normalrusse hat kaum Möglichkeiten, Widerstand zu leisten. Höchstens durch weniger gute Arbeitsleistung.Durch mehr Krankfeiern.

  10. Ich glaube, es gibt niemanden, der die Entwicklung zuverlässig prognostizieren kann.
    Ein sehr wichtiger Faktor, neben einem möglichen Einsatz westlicher Kampf- und Schützenpanzer, wird die Ausstattung der Ukraine mit Munition sein. In den deutschsprachigen Medien liest man nur wenig darüber, aber der Munitionsverbrauch des ukrainischen Militärs ist so hoch, dass die Bestände des Westens, aus denen das Land bisher beliefert wurde, zuneige gehen; außerdem wurden in den vergangenen Jahren Produktionskapazitäten abgebaut, da niemand ernsthaft mit lang andauernden Landkriegen gerechnet hat. Im Frühsommer war noch davon die Rede, Russland könne in wenigen Monaten die Munition ausgehen; dass sich dies nicht bewahrheitet hat, dass es mitunter sogar umgekehrt sein könnte, damit hat wohl niemand gerechnet. Es spielte sicher extrem viel Wunschdenken dabei eine Rolle.
    Alle Anzeichen deuten auf einen Abnutzungskrieg hin, bei dem es letztlich darauf ankommt, welche Seite den längeren Atem hat.
    Keine schönen Aussichten zum diesjährigen Weihnachtsfest, leider.

  11. Munitionsfrage - mag sein, es ist allerdings so, das RUS gezwungen ist Mun aus dem Iran oder aus Nordkorea zu kaufen - allerdings sind die meisten UA Artilleriesysteme sowjetischer Bauart & davon geht der UA die Munition aus, ihre eigenen Produktionskapazitäten sind zerbombt & die Polen, Ungarn, Balten, Rumänen, Bulgaren die derartige Systeme nutzten, sind dabei auf NATO Standards umzustellen, deren Kapazitäten russische bzw sowjetische Munition zu produzieren sind also auch begrenzt - es geht nur wenn die UA komplett auf NATO Standards umschaltet & das wird ein Problem - UA Panzer verschiessen normalerweise 125mm Geschosse & deren werden kaum welche in westlichen Ländern produziert - ein Umstellen auf NATO Kaliber geht nur wenn auch die dazugehörigen Panzer geliefert werden, und da ist noch weit und breit NIX von zu sehen oder selbst zu ahnen

  12. Es wäre jetzt an der Zeit, das die Nato das ganze ein für alle mal beendet. Die Möglichkeiten dafür hätte Sie!

  13. Ich frage mich, inwieweit westliche Länder überhaupt in der Lage sind, moderne Panzer an die Ukraine zu liefern, ohne die eigene Verteidigungsfähigkeit zu gefährden.
    Die Ereignisse um den Schützenpanzer „Puma“ der deutschen Bundeswehr sprechen m.E. Bände.
    Trotz der exorbitant hohen Kosten von 18 Mio. Euro pro Stück ist kein einziges Exemplar einsatzbereit, so dass bei NATO-Übungen wieder die alten „Mader“ genutzt werden müssen, bei denen eine Lieferung an das ukrainische Militär zumindest zur Diskussion stand.
    Das Thema Einsatzfähigkeit kann natürlich nicht offen in den Medien diskutiert werden, weil damit sofort Informationen an die russische Seite gelangen. Beim „Puma“ waren die Mängel indes so gravierend, dass sich dies nicht unterdrücken lies.
    Ich kann schon verstehen, wenn diejenigen, die in politischer Verantwortung stehen, in der Frage der Lieferung von Kampf- und Schützenpanzern zurückhaltend agieren, da sie möglicherweise über Informationen hinsichtlich der technischen Einsatzbereitschaft der Truppen verfügen, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfen.

  14. Den besten Vorschlag hat meiner Meinung nach Elon Musk gemacht: Wahlen in den Regionen Donezk und Luhansk unter Aufsicht der Vereinten Nationen. Putin hatte das akzeptieren wollen, für Selensky kam es unter keinen Umständen in Frage. Warum eigentlich ? Doch nicht so klar das alle Bewohner des Donbass zu Ukraine gehören wollen?
    Man könnte die Gebiete auch dem Wahlergebnis nach anteilig aufteilen. Putin müsste internationale Vereinbarungen unterschreiben das er zumindestden Wiederaufbau des Donbass leistet dann wäre Ruhe.

  15. 15 - 20% sollten für alle drin sein, dabei kämen etwa 300 Panzer Leo II vom A4 bis zum A7, Leclercs, Arietes & Challenger II zusammen, alle bis auf den Challenger verschiessen die gleiche 120mm Munition, dieses Kaliber hat zwar der Challenger auch, aber er hat einen gezogenen Lauf & dementsprechend eine andere Munitionsart - mit modernen westlichen Panzern wäre eine Killratio von 8 russischen zu 1 UA Panzer nicht nur zu erreichen, sondern wahrscheinlich auch zu überbieten, aber all das sind Träume, solange die Politik sich quer stellt

  16. Ich unterstütze zu 100 % die Meinung von Herrn Gerhard Scheu. Das ist doch wirklich ein demokratischer Weg. Warum wird er überhaupt nicht in Erwägung gezogen? Wer Waffen liefert, will Krieg. Wer Frieden will, sendet Diplomaten. Bei den vielen Schuld Zuweisungen gegenüber Russland wird meiner Ansicht nach bewusst die Vorgeschichte ausgeblendet. Schließlich betreiben die ukrainische Nationalgarde und das Asowsche Regime seit 2014 gegen russische Zevilbefölkerung im Osten der Ukraine einen barbarischen Krieg. Wo bleibt der freie Journalismus? Es gibt in nicht mehr. Verlogene, einseitige Berichterstattung, auch im öffentlich, rechtlichen Fernsehsender, haben die Oberhand übernommen. Somit erfüllen auch diese nicht mehr ihre Pflicht. Alle unsere Minister der Regierung haben einen Eid geleistet, in dem es unter anderem lauter, "Schäden vom deutschen Volke abzuwenden". Ich wünsche diesen Menschen für das kommende Jahr, dass sie zur Verantwortung gezogen werden.